Huh, schon wieder einen Tag zu spät mit den 1000 Fragen an mich selbst – für die Zeit um und nach der Geburt muss ich sie vielleicht doch mal vorbereiten, damit mir auch kein Druck entsteht, trotz durchwachten Nächten noch die Fragen zu beantworten und posten zu müssen.
Ich freu mich nach wie vor, dass noch so viele dabei sind und die Fragen für sich oder auch öffentlich beantworten. Aber – ich kann auch jeden verstehen, der es einfach nicht schafft. Nicht regelmäßig oder gar nicht. Also, setzt euch nicht unter Druck, das ist nicht der Sinn der Sache. Wenn ihr es jetzt nicht schafft – dann vielleicht irgendwann anders.
Neu dabei?
Falls ihr neu dabei seid und gerne noch einsteigen möchtet, alle Infos findet ihr in diesem Post und unter dem Schlagwort 1000 Fragen an dich selbst hier auf dem Blog. Ihr könnt übrigens jederzeit einsteigen, mit Frage 1 anfangen (die findet ihr im ersten Post, siehe Links) oder mit Frage 100, ganz wie ihr wollt. Und ihr könnt gerne auch unter jedem aktuellen Post eure Posts mit anderen Fragen verlinken.
1000 Fragen an mich selbst #18
341: Worüber kannst du dich immer wieder aufregen?
Über die Ungerechtigkeiten dieser Welt. Über Situationen, in denen es Menschen schlecht geht. In denen Menschen unfair behandelt werden, weil sie nicht der Norm entsprechen. Über Gewalt, Rassismus, Diskriminierung. Aber, und das ist oft mein Problem – mich berühren solche Themen oft so emotional, dass ich es kaum aushalten kann und ein bisschen wie aus Selbstschutz blende ich viele Themen dann einfach aus. Gut und richtig ist das aber natürlich nicht.
342: Kann jede Beziehung gerettet werden?
Nein, ich fürchte, nicht. Aber mache Beziehungen sind vielleicht auch einfach nicht dazu gemacht, ewig zu dauern. Gerade in Bezug auf Freundschaften hat es mir geholfen, zu erkennen, dass manche Freunde einfach nur Begleiter in bestimmten Lebensphasen sind. Wenn man immer häufiger merkt, dass es kaum noch Themen gibt, die verbinden oder dass es mehr Aufreger über den anderen als Gemeinsamkeiten gibt, ist es vielleicht besser, sich einfach zu trennen. Nicht leichtfertig, weil Freunde unheimlich, unheimlich wertvoll sind. Aber es gibt eben auch solche, die irgendwann nicht mehr gut tun.
In Bezug auf die Paarbeziehung lohnt es sich auf jeden Fall, sich Hilfe und Unterstützung zu holen, finde ich. Aber natürlich garantiert das auch nicht, dass die Beziehung gerettet werden kann. Trotzdem hat man dann hoffentlich alles dafür getan und kann sie im besten Falle positiv beenden.
343: Mit welchem Körperteil bist du total zufrieden?
Ich weiß, ich sollte hier schreiben, dass ich alle meine Körperteile mag, weil sie mich gut durch’s leben tragen und so weiter und so fort. Aber in Bezug auf meinen Körper hadere ich sehr mit ihm, mit mir. Die Schwangerschaften und Geburten hat er bisher super weggesteckt, es gibt auch kaum einen Moment, in dem ich meinen Körper so sehr mochte wie nach Lottas Geburt.
Optisch bin ich hier ein “Opfer” der Schönheitsideale, die in den Medien seit Jahrzehnten vorgelebt und propagiert werden. Und auch, wenn durch Filme Embrace und tolle Frauen wie Melanie-Jasmin Jeske mittlerweile Bewegung in die “Sache” kommt – dieses Bild ist einfach tief verankert. Ich finde alles an mir irgendwie zu weich, zu viel, zu wabbelig, zu haarig, zu spitz, zu dellig, zu unperfekt. Trotzdem schaffe ich es mittlerweile, mit meinen Kindern schwimmen zu gehen – was wirklich lange eine riesige und unüberwindbare Hürde für mich war. Was soll ich sagen – es wird. Meine Schultern finde ich ziemlich in Ordnung, um eine Antwort auf die Frage zu geben.
Auch schön zum Thema Bodypositivity: der Self Love Sunday von I love Spa.
344: Womit hält du dein Leben spannend?
Das Bloggen macht mein Leben schon spannend, muss ich sagen. Aus dem einfachen Grund, weil ich mit so vielen unterschiedlichen, tollen Menschen zusammenarbeiten darf. Weil ich Dinge ausprobiere, die ich sonst vielleicht nie gemacht hätte.
Ansonsten machen die Kinder das Leben natürlich bunt und aufregend und immer wieder spannend – und Reisen. Obwohl ich gespannt bin, wie wir das in Zukunft mit drei Kindern gewuppt kriegen.
345: Kannst du unter Druck gute Leistungen bringen?
Ja, definitiv. Ich hab schon immer alles am Besten unter Druck gemacht – für Klausuren gelernt, meine Facharbeit, das Abi…
346: Welche Lebensphase hast du als besonders angenehm empfunden?
Auch, wenn das jetzt erstmal komisch klingt und ich weder mein Leben mit den Kindern noch meinen Freund jemals tauschen wollen würde – als besonders angenehm und leicht habe ich das einzige halbe Jahr als Single in meiner Erwachsenen-Zeit empfunden. Ich war so frei, es gab so wenig Druck, so wenig Erwartungen, ich hatte kaum Verpflichtungen – herrlich.
347: Findest du andere Menschen genau so wertvoll wie dich selbst?
Natürlich!
348: Hast du immer eine Wahl?
Nein, ich finde, gerade als Mutter hat man kaum noch eine Wahl. Weder im kleinen, noch im Großen. Viele können sich keinen Kita-Platz aussuchen, sondern müssen den nehmen, den sie kriegen. Falls sie einen kriegen. Schwangere haben nicht mehr die Wahl, welche Hebamme sie gerne zur Vorsorge, Geburt und Nachsorge hätten – sie sind heilfroh, wenn sie überhaupt eine finden.
Im Kleinen rege ich mich tatsächlich oft darüber auf, dass ich nicht die Wahl habe. Im Großen mache ich das bisher kaum, vielleicht, weil ich persönlich es einfach gut habe. Weil wir immer schnell einen Kita-Platz gefunden haben. Weil ich problemlose Schwangerschaften und Geburten hatte, weil ich zwar gemerkt habe, dass es schwieriger wird, eine Hebamme zu finden – aber letztendlich hatte/habe ich eine. Vielleicht, weil es uns finanziell gut geht.
349: Welche Jahreszeit magst du am liebsten?
So richtig kann ich das nicht mehr sagen – die Jahreszeiten halten sich ja nicht mehr richtig an ihre „Eigenschaften“. Ich mag es warm, ich mag es, wenn die Bäume und Blumen blühen, die Vögel zwitschern und es lange hell ist. Ich mag auch mal einen Sommerregen, aber generell mag ich es lieber trocken als nass.
350: Wie hättest du heißen wollen, wenn du deinen Namen selbst hättest aussuchen dürfen?
Früher wäre mir Hanna irgendwie lieber gewesen – heute mag ich meinen Namen sehr sehr gerne und er ist ja auch nicht sehr weit entfernt von Johanna. Allerdings habe ich bei der Suche bei einem Namen für unsere Tochter gemerkt, dass Rosa Pinkepank eigentlich auch wirklich ein fantastischere Name ist…
351: Wie eitel bist du?
So mittel, würde ich sagen. Es ist mir schon wichtig, dass ich gepflegt und „gut“ aussehe, aber es ist nicht so, dass ich nicht ungeschminkt die Kinder in die Kita bringen würde.
352: Folgst du eher deinem Herzen oder deinem Verstand?
Meinem Herzen. Und ich glaube, es hat mir oft den richtigen Weg gezeigt.
353: Welches Risiko bist du zuletzt eingegangen?
Das Risiko, meinen Blog zu meinem Hauptberuf zu machen. Wir haben in unserer Familienkonstellation die Situation, dass ich nach meiner ersten Elternzeit nicht zurück ins Krankenhaus gegangen bin, sondern im Anschluss gleich unser zweites Kind bekommen habe. Den Blog habe ich seit 2012 und obwohl ich nie darauf hingearbeitet habe, damit Geld zu verdienen, hat sich das einfach so ergeben. Ich habe lange wenig Kooperationen gemacht – jetzt, vor der Elternzeit und auch danach, wenn André das Krankenhaus wechselt, MUSS ich für ein bestimmtes Einkommen sorgen. Ich muss mit dafür sorgen, dass wir Kredite tilgen, die monatliche Miete begleichen, Fixkosten zahlen und auch noch Essen auf den Tisch bringen können. Bisher war alles, was ich mit dem Bloggen verdient habe, eher ein Zuverdienst.
Das macht mir einerseits Angst, weil ich abliefern muss. Weil ich neben der Notwendigkeit, Geld zu verdienen, nicht möchte, dass die Werbung überhand nimmt. Diese neue Situation schafft einfach einen anderen Druck.
Auf der anderen Seite bin ich aber auch stolz darauf und dankbar dafür, die Möglichkeit zu habe, auf diese Art und Weise Geld zu verdienen. Mit dem Schreiben, mit meiner Meinung, mit meinem Geschmack. Ohne, dass uns die Elternzeit vollkommen ins Schleudern bringt und ohne, dass wir in Zukunft zweimal Vollzeit Schichtdienst koordieren müssen und uns nur noch die Klinke in die Hand geben können.
354: Übernimmst du häufig die Gesprächsführung?
Wenn es um Themen geht, für die ich brenne und über die ich reden kann, dann kommt es vor, dass ich rede und rede und rede, ja.
355: Welchem fiktiven Charakter aus einer Fernsehserie ähnelst du?
Öhm….
356: Was darf bei einem guten Fest nicht fehlen?
Gute Freunde, leckeres Essen, Getränke. Mehr braucht man nicht unbedingt, um eine gute Party zu haben.
357: Fällt es dir leicht, Komplimente anzunehmen?
Nein, ich bin immer ein bisschen beschämt. Aber daran arbeite ich und seit einiger Zeit schaffe ich es, mich einfach zu freuen und Danke zu sagen.
358: Wie gut achtest du auf deine Gesundheit?
Mittlerweile besser. Ich versuche, mir genügend Schlaf zu gönnen, regelmäßig zu essen und gut zu essen.
359: Welchen Stellenwert nimmt Sex in deinem Leben ein?
Ich muss zugeben, dass Sex früher einen deutlich höheren Stellenwert hatte als heute, seit die Kinder da sind. Und obwohl ich ein großer Fan des Familienbettes bin – ja, man KANN überall Sex haben. Aber wenn man gemütlich zu zweit im Bett liegt, ist die Chance auf Sex doch höher, als auf dem Sofa zwischen der Wäsche, die noch zusammengelegt werden muss. Oder auf dem Küchentisch, auf dem noch die Kinderteller vom Abendbrot stehen.
Dabei finde ich Sex auch für Eltern wichtig, wichtig, wichtig! Klar, er soll keinen zusätzlichen Druck erzeugen zu all dem, was man eh schon „wuppen“ muss. Aber ich glaube, er kann auch in schwierigen Zeiten helfen, eine Verbindung zu halten. Er kann es leichter machen, den Partner im absoluten Alltagschaos kurz zu umarmen, kurz die Hand zu drücken, ihm kurz zuzuzwinkern – whatever, durch irgendeine Geste zu verstehen zu geben: wir sind ein Team. Auch, wenn wir gerade unterschiedlicher Meinung sind, auch wenn wir uns gerade bis auf‘s Blut fetzen.
360: Wie verbringst du am liebsten deinen Urlaub?
In der Sonne, gemütlich, mit Meer und Strand und ohne Streit. In einem schönen Designhotel und so, dass ich mich um möglichst wenig kümmern muss. Mit fantastischem Essen, leckeren Drinks, Spa, flauschigen Bademänteln und der Möglichkeit einer Kinderbetreuung (nicht, dass ich so einen Urlaub schon mal gehabt hätte, aber die Hoffnung stirbt zuletzt).
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1000 Fragen an mich selbst #19
361: Was war deine schlimmste Lüge?
362: Erweiterst du deine eigenen Grenzen?
363: Kannst du gut Witze erzählen?
364: Welches Lied handelt von dir?
365: Welche kleinen Dinge kannst du genießen?
366: Wofür kann man dich nachts wecken?
367: Was würdest du gern an deinem Äußeren ändern?
368: Was soll bei deiner Beerdigung mal über dich gesagt werden?
369: Lässt du dich leicht zum Narren halten?
370: Was würdest du gern mal tun, vorausgesetzt dass es keinesfalls schiefgehen könnte?
371: Muss man immer alles sagen dürfen?
372: Wem solltest du mehr Aufmerksamkeit schenken?
373: Kannst du gut loslassen?
374: Wofür bist du dankbar?
375: Sind Komplimente von Leute, die du nicht kennst, wichtig für dich?
376: Vor welchem Tier hast du Angst?
377: Weswegen warst du zuletzt vollkommen verwirrt?
378: Was hast du immer im Kühlschrank?
379: Genierst du dich dafür, dass du bestimmte TV-Sendung schaust?
380: Wann hattest du die beste Zeit deines Lebens?
6 Comments
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Hallo Johanna,
ich finde deine Arbeit hier als Bloggerin sehr beindruckend. Ich selbst lese recht selten Blogs aber ich dachte mir so, als wirklich weltfremder Kauz mit zwei Mädels im Alter von vier und sieben Jahren, sollte ich mal den Blick über den Tellerrand des Lebens wagen. Die Situation bei mir Daheim ist echt verzwickt; die zwei Gören lieben mich wirklich abgöttisch aber es vergeht kein Tag ohne Streit und auch nicht ohne Grenzenaustesten, was mich in den Wahnsinn treibt und leider auch dahin, dass die Zwei Süßen irgendwann Angst vor mir haben, weil ich mich nicht “Im Griff” habe und letztendlich platze, weil die Beiden, trotz täglicher Wiederholung des besagten Szenarios, nichts, aber rein garnichts aus den Geschehnissen lernen (wollen). Leider ist die “Welt mit ihren Medien” so gestrickt, dass man sich zwangsläufig immer und irgendwie als Versager fühlt, wenn es nicht so ideal läuft, wie von den “Medien” vorgegaukelt. Ich fühle mich nicht nur schwach, sondern vor Allem angreifbar, wenn es “scheiße läuft”. Ich selbst hatte eine beeindruckend miese Kindheit und somit keine brauchbaren Erinnerungen an dieselbe, die mir die Erziehung der beiden Grazien erleichtern würden. Mir ist nicht klar, mit wem ich da wirklich schreibe, wenn ich mit dir schreibe aber ich bin der Überzeugung, dass es darauf nicht ankommt.
Ich bin noch nicht einmal scharf drauf, ne Antwort von dir zu bekommen, da eine konkrete Antwort möglicherweise einen spirituellen Spagat bedeuten könnte aber wenn dich meine weltfremden Worte als staatlich anerkannter Waldschrat ereichen, so bin ich sehr froh, wenn mich deine Zeilen erreichen, aus deren Mitte ich lesen kann. Soll heißen: Ich verstehe nicht alles aber ich bin durchaus in der Lage aus dem Gesagten, dem Geschriebenen die Essenz herauszuziehen, zu deutsch; Ich kann auch zwischen den Zeilen lesen…
Genug des Geschwafels…
Ich wünsch dir und deiner Familie alles erdenklich Gute und ne schöne Zeit!
Man liest sich!
MfG Jens
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Hallo^^
Ich bin auch wieder mit dabei: https://blog.kiranear.moe/2018/09/1000-fragen-mich-selbst-18.html
Lg,
Kira