Ein Kind ist kein Kind – eine Beleidigung?
Ein Kind ist kein Kind. Diesen Hashtag habe ich vor kurzem auf Instagram benutzt, als ich mit nur einem Kind zuhause war und es sich angefühlt hat wie Urlaub. Der Hashtag hat zu einer kontroversen Diskussion geführt, da sich einige Mütter, die “nur” ein Kind haben, angegriffen gefühlt haben. Das kann ich tatsächlich auch nachvollziehen, denn nüchtern betrachtet stimmt die Gleichung
Ein Kind ist kein Kind = keine Mutter
ja so auch irgendwie. Trotzdem war das natürlich nicht gemeint, als ich den Hashtag benutzt habe. Ich finde, jede Frau, die ein Kind hat, ist eine Mutter. Dabei spielt die Anzahl der Kinder keine Rolle. Genau wie auch jede Frau, die ein Kind verloren hat, ob in der Schwangerschaft oder danach, in meinen Augen eine Mutter ist. Insofern habe ich diesen Hashtag vielleicht etwas zu gedankenlos benutzt, andererseits wäre es mir tatsächlich nicht in den Sinn gekommen, dass sich jemand dadurch auf den Schlips getreten fühlen könnte. Wahrscheinlich weil es mir selbst selten so geht, dass ich mich durch Äußerungen anderer angegriffen fühle, zumindest nicht, was unser Leben betrifft.
Wie konnte ich es mit einem Kind bloß anstrengend finden?
Bevor wir zwei Kinder hatten, waren wir auch schon gestresst, ehrlich. Ich fürchte, wie sind einfach Stress-Menschen. Wir haben auch schon nicht gechillt im Park auf der Decke gelegen und mit Freunden gegrillt, als Lotta noch klein war. Ich glaube, es gibt Menschen, die sind ohne Kinder gestresst und Menschen, die sind mit 3 oder mehr Kindern die Ruhe selbst. Stress ist oft ein subjektives Empfinden, jeden stresst etwas anderes und Stress ist auch oft, was man selbst draus macht.
Trotzdem dachte ich, als ich das erste Mal eine schlafende Zweieinhalbjährige auf dem Arm gleichzeitig mit dem Kinderwagen inklusive schlafendem Baby die Altbau-Treppenstufen bis zum Fahrstuhl hochkriegen musste: Wie zur Hölle konnte ich es jemals mit einem Kind anstrengend finden?
Andere Situation, gleiches Empfinden: Zwei Kleinkinder, die beide todmüde sind, nicht ohne mich einschlafen können, sich gegenseitig durch immer lauter werdendes Gebrüll wachhalten bzw. noch zu klein und/oder zu müde sind, um Erklärungen zu verstehen und Lösungsversuche mit umzusetzen. Letztendlich hab ich natürlich auch solche Situationen gemeistert (im Bett liegend, während ich mit dem Fuß den Kinderwagen hin und her geschoben habe) – trotzdem dachte ich an solchen Abenden voll wütender Verzweiflung, durchgeschwitzt und mit geschwollenen Augen vom Heulen: Wie zum Teufel konnte ich es jemals mit einem Kind anstrengend finden?
Ein Kind ist kein Kind
Für mich persönlich kann ich sagen, ich finde es anstrengender und stressiger, zwei Kinder zu haben als eins. Weil man nicht die Bedürfnisse von einem, sondern von zwei Kindern befriedigen muss, die sich meistens widersprechen und das im schlimmsten Fall auch noch gleichzeitig. Weil man doppelt so viele Sachen schleppt, weil man doppelt so viele Termine koordiniert, weil es mehr Streit gibt, man sich auch mal auf eine Seite schlagen muss. Mehr Beziehung bedeutet mehr Arbeit. Trotzdem, und da gibt es kein Wenn und Aber, da kann es noch so stressig und anstrengend sein – es ist toll, zwei Kinder zu haben, wahnsinnig toll. Und manchmal ist es bestimmt auch einfacher, wenn Geschwister sich haben. Weil sie miteinander spielen, sich beschäftigen, voneinander lernen.
Um das nochmal klar zu sagen – nichts liegt mir ferner, als irgendeine Art von Familie oder Lebensentwurf herabzusetzen. So bin ich einfach nicht. Aber trotzdem empfinden mein Freund und ich es als sehr entspannend bzw. fast wie Urlaub, wenn wir uns den Luxus gönnen, mal nur Zeit mit einem Kind allein zu verbringen. Und weil das nicht nur für uns, sondern auch für die Kinder schön ist, hab ich hier mal 7 Gründe für exklusive Zeit mit dem Kind aufgeschrieben. Oder auch:
Ein Kind ist kein Kind. Warum sich ein Tag mit nur einem (Klein)Kind anfühlt wie Urlaub:
- Es gibt nicht alle fünf Minuten ohrenbetäubendes Gekreische, Gebrüll und Weinen, weil die Geschwister sich um irgendwas oder wegen irgendwas streiten. Sprich: mehr Ruhe, weniger Theater. Die Chance, einen Gedanken zu Ende zu denken, ist deutlich höher.
- Man kann sich auf ihren und nur ihren Takt einlassen. Balancieren? Okay, klar! Rechts oder links? Du entscheidest. Stehen bleiben und gemeinsam Gänseblümchen pflücken? Sicher. Alle Einzelheiten in einem Schaufenster angucken und bewundern? Ich bin dabei!
- Ein Kind kann man besser im Auge behalten als zwei Kinder gleichzeitig. Man kann sich sogar beim Eis essen an die Lehne der Bank lehnen, die Augen schließen, während man das Gesicht in die Sonne hält und das Kind durch die Wimpern blinzelnd beobachten. Bedeutet: man kann auch mal kurz durchatmen und eine Pause machen statt ständig sprungbereit zu sein, falls doch einer zu weit Richtung Straße läuft.
- Die volle Aufmerksamkeit. Mit zwei Kindern ist es einfach schwer, einem Kind wirklich die volle Aufmerksamkeit zu schenken, während es zum Beispiel etwas erzählt. Denn man kann fast sicher sein, dass das andere Kind genau dann hinfällt und getröstet werden muss, einen Tobsuchtsanfall bekommt, weil es nicht allein den Pullover anziehen kann oder oder oder. Und zack, ist die Aufmerksamkeit weg.
- Mehr Flexibilität. Mit einem Kind die Pläne zu ändern, ist relativ leicht. Doch lieber Pommes statt Pizza, mit dem Bus statt der U-Bahn, Schwimmbad statt Zoo. Hier muss man sich nur als Erwachsener drauf einlassen können, was das Kind sich wünscht und schon haben beide Spaß. Mit zwei Kindern will garantiert einer dies und der andere das – und ich oft am liebsten gar nichts mehr.
- Die Beziehung zueinander wird gestärkt. Wenn man sich Zeit nimmt füreinander, zu zweit, dann stärkt man seine Beziehung. Egal, ob es um eine Paarbeziehung oder um die Eltern-Kind-Beziehung geht. Exklusive Zeit mit nur einem Kind ermöglicht es, den anderen zu sehen, zu erkennen: wer ist eigentlich der Mensch hinter meinem Kind? Was ist ihm gerade wichtig, wo steht es, wo stehen wir? Gemeinsame Erlebnisse stärken das Wir-Gefühl, egal, ob es ein besonders toller Ausflug ist oder einfach nur mal die ungeteilte und ununterbrochene Aufmerksamkeit beim Bücherlesen und Kuscheln auf dem Sofa. Und wer sich als starkes Wir fühlt, der übersteht auch stressige Phasen leichter.
- Altersentsprechende Aktivitäten. Es ist schön, auch mal Sachen zu machen, die genau in dem entsprechendes Alter des Kindes Spaß machen. Keiner wird über- oder unterfordert, keiner verliert schnell das Interesse, weil es zu langweilig oder zu kompliziert ist. Man kann das große Kind vor eine Herausforderung stellen, der das kleinere noch nicht gewachsen wäre. Oder dem kleineren Kind, ohne dass das große Kind die Lösung übernimmt.
Und woher kommt da jetzt das Urlaubs-Gefühl?
Das habe ich mich tatsächlich gerade beim Schreiben auch gefragt. Es ist ja nicht so, dass man mit einem Kind zwei Stunden lang auf dem Sofa liegen und ein Buch lesen kann, ohne unterbrochen zu werden. Dass man schlafen kann, um danach erholt und gestärkt den weiteren Familien-Alltag zu bestreiten. Nein, ein Kind alleine fordert auch Aufmerksamkeit.
Ich glaube, das Gefühl von Entspannung resultiert erstens daraus, dass man nicht den Spagat zwischen zwei Kindern mit unterschiedlichen Bedürfnissen machen muss, wodurch das Gefühl der Zerrissenheit und das potentiell schlechte Gewissen, nicht beiden gerecht zu werden, wegfällt. Also mehr Entspannung durch weniger (emotionale) Anspannung.
Zweitens nimmt man sich, wenn man einen Tag oder Nachmittag oder auch nur eine Stunde exklusiv Zeit mit einem Kind verbringt, einfach bewusst Zeit. Diese Zeit wird vorbereitet, vielleicht geplant aber nicht verplant. Sie wird nicht für Routine-Erledigungen verschwendet, es wird nicht gehetzt. Wir lassen uns bewusst auf unser Kind ein, auf sein Tempo und entschleunigen uns dadurch automatisch. Wir erinnern uns wieder, dass die Blütenblätter von Gänseblümchen auf der Unterseite manchmal pink sind, entdecken Hinterhöfe, galoppieren, balancieren, lassen das Smartphone in der Tasche und sind konzentriert auf das Hier und Jetzt. Entspannung durch Entschleunigung.
Das ist meine Erklärung für das Urlaubsgefühl. Die Frage ist natürlich, ob das nicht mit zwei oder mehr Kindern auch klappen kann. Bestimmt kann es das. Ich kenne auch Familien, die sind mit drei Kindern unter drei die Ruhe selbst und wirken total entspannt. Wahrscheinlich ist das alles einfach Typsache, für eine Familie ist ein Kind stressig und für andere das vierte immer noch keine große Herausforderung.
Was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Stresst es euch, ein Kind zu haben? Denkt ihr seit dem Zweiten, das ist doch Pillepalle mit einem? Und die Eltern mit drei oder mehr Kindern, könnt ihr nur in euch hineinlachen über die Problemchen, die Eltern mit weniger Kindern als ihr sie habt, so aus der Ruhe bringen? Empfindet ihr die These “Ein Kind ist kein Kind” als beleidigend?
33 Comments
Jaaaaaaaa! Du hast Recht. Ein Tag mit einem Kind = Urlaub!
Ein Kind ist schon ein Kind! Aber mit 2en weiß Frau, wie unanstrengend nur ein Kind ist. Puhh ich will gar nicht wissen das mit 3en ist?? (außer man ist natürlich eine von den Mamas, bei denen das alles total toll ist, die absolut nur im Muttersein aufgehen… und dafür einzig und allein leben… )….
Hey,
Den oberen Kommentar bitte löschen. So ist das mit Zweien. Mit der Kleinen zum wickeln. Komme irgendwann aufs Handy zurück. Da hat der Große schon alles erledigt ?.
Also finde es mit Zweien auch viel Stressiger. Kann den Text so unterschreiben. Frage mich schon manchmal warum ich früher schon alles so stressig fand. Das ist doch jetzt mit unterschiedlichen Bedürfnissen ne andere Nummer.
LG
Hallo Du Liebe, ein sehr schöner Post. Und ganz ehrlich? Der Hashtag einkindistkeinkind hätte mich damals mit meinem ersten Kind ziemlich verunsichert. ? Ich gehörte zu den Mamas, die natürlich mit einem Kind schon gestresst waren. Ohne Ende. Die Zeit und Energie und Nerven, die ich hatte, habe ich damals gebraucht, um mich überhaupt ans Mamasein zu gewöhnen. Ich war zeitweise ein nervliches Wrack. Und jetzt? Jetzt habe ich drei Kinder und nein, ich gehe nicht darin auf, Mutter zu sein. Ich habe mir das natürlich so ausgesucht. Trotzde bin ich auch jetzt noch sehr oft gestresst und müde und stoße genauso oft an meinen Grenzen. Ich bin aber auch routinierter und gelassener und schlichtweg erfahrener als noch mit meinem ersten Kind. Und ja, wenn ich jetzt mit einem meiner Kind unterwegs bin, frage ich mich auch, was ich damals so anstrengend fand. ? Was ich eigentlich damit sagen will? ? Ich verstehe Deine Aussage voll und ganz. Für mich ist es inzwischen auch beinahe wie Urlaub, wenn ich mit nur einem Kind unterwegs bin. Und ich bin ziemlich froh darüber, denn das zeigt mir, dass ich an Erfahrung gewonnen habe. ??? LG, Martamam
Sehr guter Blogpost den ich aber nicht bejahen kann, da ich nur ein Kind großgezogen habe. Leider haben es Lebensunstände so gewollt, dass ich kein zweites Kind bekommen konnte.
Trotzdem hab ich in meiner Familie gesehen ( wohnten damals in einem Mehrgenerationenhaus ) wie der Unterschied sein kann, mein Bruder bekam mit seiner Frau innerhalb von 13 Monaten 2 Mädchen. Beim ersten war alles tutti, als es 2 waren, sind wir als Familie ( Oma, Opa, Tante ) oft eingesprungen oder die Großeltern haben eins ( das zweite wollte nicht) mit in den Urlaub genommen. Aber ich mit einem Kind bekam” eins ist keins “auch oft zu hören. Bis ich alleinerziehende Mutter wurde, dann verstummten die Sprüche.
Ich kann deine Beschreibung sehr nachempfinden. Die Frage “warum fandest du es beim ersten Kind eigentlich so anstrengend?” habe ich mir sehr oft gestellt ;-)
Liebe Johanna,
mich wundert ehrlich gesagt, dass du nicht damit gerechnet hast, dass diese Aussage verletzend sein kann.
“Ein Kind ist kein Kind” degradiert die viele Arbeit, die man schon mit einem Kind hat zu einem Nichts herunter. Jede Mehrfachmama müsste sich doch noch daran erinnern können, dass es auch mit einem Kind schon anstrengend war und es Tage gab, wo man sich vollkommen ausgelaugt fühlte, weil alles schief lief. Und jetzt stell dir vor, du liest an einem solchen Tag #einkindistkeinkind & dass du dich eigentlich wie im Urlaub fühlen müsstest…
Ich denke uns allen ist bewusst, dass mit steigender Anzahl der Kinder die Anstrengungen natürlich zunehmen. & es viel stressiger ist, weil man viel mehr unter einem Hut bringen muss.
Nur helfen solche ganz offensichtliche Vergleich doch überhaupt nichts. Ich persönlich empfinde das Leben mit nur einem Kind im Großen und Ganzen tatsächlich als sehr “harmlos”. Und ich gebe ehrlich zu, dass ich manchmal innerlich schon auch den Kopf schüttle oder schmunzle, wenn manche Eltern erzählen, wie anstrengend es doch alles mit Kind sei. Das denke ich mir aber nicht ausschließlich bei Eltern, die “nur” ein Kind haben.
Ich habe immer meine Mutter vor Augen, die 1 1/2 Jahre nach mir Zwillinge bekommen hat. Eins der Zwillinge war die ersten Monate ein Schreibaby (nicht nur einfach anstrengend, sondern eben wirklich nach Defintion ein Schreibaby), ich ging noch nicht in die Krippe (war in Westdeutschland damals auch kaum möglich), mein Vater war nur am Wochenende zu Hause & wir hatten keine Verwandtschaft in der Nähe.
Wenn ich überlege, dass meine Mutter das alles (über Jahre) geschaukelt hat, denke ich mir bei vielen Eltern schon: “manoman”
Was ich damit sagen will: Das kann man immer noch weiter treiben. Es gibt immer Eltern, die noch mehr Kinder, noch weniger (familiäre) Unterstützung, noch mehr Arbeit, noch weniger finanzielle Möglichkeiten,….. haben.
Es gefällt niemandem, wenn man gesagt bekommt: “Ach komm, das was du da hast ist doch gar nicht anstrengend. Für mich wäre es Urlaub.”
LG,
Anna Philippa
Liebe Anna Philippa,
ich fand es ehrlich gesagt gut, dass Johanna diesen Post verfasst hat und – bei genauem lesen ganz offensichtlich – auch mehrfach darauf hingewiesen hat, dass es sich für SIE PERSÖNLICH wie Urlaub anfühlt mit “nur” einem Kind. Also ich habe aus diesem Post jetzt nirgendwo rausgelesen, dass Johanna jemanden belehren möchte. Im Gegenteil. Ist ja auch wirklich Typensache und auch sehr abhängig vom Charakter des/der Kindes/Kinder. Wir haben zwei Töchter, die ältere eher ruhig, die jüngere sehr quirlig. Da ist ein Tag mit “nur” der älteren auch wesentlich entspannter, muss ich sagen.
Ganz lieben Gruß, Lilly
Man kann s nicht allen recht machen, sollte man auch nicht :-)
Du wolltest mit Sicherheit niemanden nieder machen sondern hast einfach unbewusst manche Mamas angetriggert ;-)
Ich finde den Hashtag nicht schlimme, habe auch zwei von 14 Monaten und 12 Jahren mit so unterschiedlichen Bedürfnissen, dass ich auch froh bin wenn ich nur einem Kind nachkommen muss :-)
Shit happens, mach trotzdem weiter wie bisher :-)
Ist das nicht auch ein bisschen wie: In der Schule wollte man es nicht wahr haben, aber als man dann gearbeitet hat wusste man wie lässig Schule eigentlich war.
Hallo Johanna,
Ich habe die Diskussion auf Instagram verfolgt und mich anfangs gefragt, worum es eigentlich geht. Hatte den hashtag gar nicht wahrgenommen und hätte ihn auch nicht so negativ aufgenommen, obwohl ich “nur” Mutter eines zwölfwöchigen Babys bin. Erstmal ist es klar, dass jedes weitere Kind mehr Energie kostet, somit ist es natürlich einfacher, wenn man mal nur ein Kind bzw. ein Kind weniger betreut. Unsere Maus hat mich aber auch schon einiges an Nerven gekostet, aber ich denke, das ist normal und man merkt auch, wie sich irgendwann alles einspielt. Und trotzdem genieße ich auch Zeit für mich, wenn der Papa oder Oma und Opa mal aufpassen.
Und zu dem “ein Kind ist kein Kind”: das kommt immer auf den Zusammenhang an und wie es gesagt wird. Wenn man es, wie Du auf die eigene Situation bezieht, finde ich es ok. Wenn man damit Eltern, die “nur” ein Kind haben, aber Erfahrung oder die eigene Meinung absprechen will, dann könnte ich auch sauer werden. Aber so war es ja eben nicht gemeint?.
LG Stephi
Ich möchte mich meiner Vorrednerin Anna Philippa anschließen. Ich finde sie hat es toll auf den Punkt gebracht. Natürlich ist es mit 2 Kindern vermutlich anstrengender, als mit einem. Wobei es auf das Alter der Kinder und den Alterabstand ankommt. Aber dieser Spruch ist degradierend und vor allem der Vergleich mit Urlaub. Natürlich muss man sich dadurch nicht zwangsläufig angegriffen fühlen, aber das ist doch genauso eine subjektive Bewertung, wie Stress selber. Daher verstehe ich, dass es zu Kontorversen kommt und finde den Vergleich auch nicht toll!
Viele Grüße
Ich kann deine Worte komplett nachvollziehen und unterschreiben. Auch wenn ich verstehen kann, dass Erstlings-Mamas sich mit solchen Sprüchen angegriffen fühlen. Als ich noch mit meiner Tochter “alleine” war, war ich auch trotzdem gestresst, habe über Schlafmangel geklagt usw. Deshalb finde ich “ein Kind ist kein Kind” absoluten Quatsch, aber zwei Kinder sind auf jeden Fall mindestens doppelt so anstrengend (und doppelt so schön). Ich frage mich vielmehr, wie der Spruch entstehen könnte: “das zweite läuft dann einfach nebenher”?? Als hätten die zweiten Kinder keine Bedürfnisse, als hätte man keine weitere Gebzrt hinter sich, als wären die größeren nicht eifersüchtig usw. …
Ich finde, es kommt immer auf die Gesamtsituation an. Ich habe nur ein Kind, aber ein sehr forderndes Krümelchen im
Alter von 2 Jahren und vier Monaten, was schon viel sehr krank war, von Lungenentzündung bis hin zur Mandel-OP . Dazu bin ich selbstständig, genau wie mein Mann. Unsere Familie wohnt über 450 Kilometer entfernt. Zu weit weg, um einzuspringen, wenn der Wurm mal krank ist. Mein Mann kann nie frei machen, wenn es nötig ist, ich muss immer. Arbeiten muss ich dann, wenn sie schläft. Im Zweifel also dann, wenn ich auch schlafen müsste, denn Mittagsschlaf macht sie schon lange nicht mehr. Keine Arbeit bedeutet auch, kein Geld, so einfach ist das, bei uns selbstständigen Müttern.
Ich habe mir immer mehrere Kinder gewünscht. War vor meiner Tochter mit Mehrlingen schwanger, die ich alle verlor. Es soll nicht böse klingen, aber nun kenne ich den Stress mit nur einem Kind, das mich manchmal ganz schön fordert & bin leise für mich froh, dass es nur ein Kind ist, wenngleich ich auch Trauer und es für das Kind schön fände, ein Geschwisterchen zu haben.
Aber das ginge nur mit einer Anstellung und einem Mann, der wenigstens um 20.00 Uhr und nicht erst um 22.00 Uhr nach Hause kommt. Und am besten noch mit der Familie in der Nähe oder einem Mann, der so viel verdient, dass ich “nur” Mutter sein kann, dann finde ich zwei Kinder durchaus wünschenswert. Aber so ist es nicht bei uns und einem zweiten Kind könnte ich niemals gerecht werden. Aber, ein Kind ist kein Kind, stimmt auch auf keinen Fall! Es hat auch alles mit den Umständen zu tun.
Wenn du einen Job hättest, den du nicht aufgeben willst und der dich ausfüllt, würdest du wahrscheinlich nicht so unlogische Gleichungen aufstellen. Moderne Frauen verstecken sich nicht hinter ihren Kindern.
1 Kind + Job= Frau/Mutter
Liebe Emma, ich habe die Gleichung nicht aufgestellt, denn ich hab sie mir nicht ausgedacht. Ich habe nur darüber geschrieben und warum ich das so empfinde. Deine Gleichung verstehe ich allerdings überhaupt nicht, denn das würde ja behaupten, dass man nur mit Job und Kind Frau und Mutter ist.
Und deine Aussage “Moderne Frauen verstecken sich nicht hinter ihren Kindern” kann ich in diesem Zusammenhang so gar nicht verstehen. Wo verstecke ich mich hier hinter meinen Kindern? Was hat das alles mit (m)einem Job zu tun? Ich habe einen Job, den ich liebe und nicht aufgeben will, btw.
Und, nur mal so am Rande: Moderne Frauen dürfen einfach alles wollen. Sie dürfen Hausfrau und Mutter sein wollen, ohne einen anderen Job. Sie dürfen Kinder haben und arbeiten. Sie dürfen keine Kinder haben wollen und dazu auch stehen. Sie dürfen in einer Beziehung sein oder Single, sie dürfen lieben, wenn sie wollen.
So pauschale Aussagen finde ich äußerst schwierig, denn sie schreiben schon wieder vor, was man als “moderne Frau” müssen muss.
<3
Ich habe noch nie kommentiert…aber dieser Post wühlt mich ein wenig auf. Meine Tochter (mein einziges Kind) wird bald drei Jahre alt.
Im Bekanntenkreis wird das Thema zweites Kind mehr und mehr angesprochen…der ein oder andere hat bereits zwei Kinder. Schon lange habe ich das Gefühl, dass ich mich für meine Situation “rechtfertigen” muss. Ja. Wir haben nur dieses eine Kind. Nein – es besteht derzeit kein Wunsch nach einem weiteren Baby.
Ich meine – mal ehrlich – kann nicht einfach jeder so leben, wie er möchte und das was er beeinflussen kann, für sich in gute Bahnen lenken.
Die Aussage “ein Kind ist kein Kind” ist für mich auch nachvollziehbar. Aber es gibt nun mal nicht nur schwarz oder weiß.
Ich arbeite nahezu Vollzeit, nicht immer planbar. Mit diesem einen Kind, Haushalt und dem was eben sonst noch so anfällt ist es auch mit meinem -vollkommen durchschnittlichen, kleinen Mädchen- nicht immer stressfrei.
Kaum eine Nachricht von Mehrfachmüttern erreicht mich derzeit ohne den Hinweis auf den Stress aufgrund der zwei (wahlweise mehr) Kinder. Ja – ich verstehe das! Ich höre mir auch alles geduldig an – allerdings fehlt mir oft der Blick auf das Gesamtkonstrukt. Im Geheimen denke ich mir häufiger – nicht böse gemeint-, dass es manchmal zu einer Art Mütterwettkampf ausartet. Wer hat wann den meisten Stress. Wer hat weniger Hilfe. Wer hat die meiste Arbeit . Mein Mann hilft weniger, als deiner…und und und.
Später fahre ich nach Hause. Bemale -hoffentlich in Ruhe- ein paar Eier mit meiner Tochter und stresse mich innerlich – weil noch ganz viel anderes erledigt werden muss.
Und ja, wenn ich mir meine Zeilen so durchlese, dann kränkt mich die Aussage “ein Kind ist kein Kind” schon. Wünsche ich mir momentan doch öfter, dass keiner wertend auf das Leben und die Gefühle anderer schaut.
Liebe Johanna, ich lese deine Artikel sehr gerne bin immer treu dabei. Ich bin mir auch sicher, dass in deiner Aussage keine Wertung steckt, aber du hast wohl einen bestimmten Nerv in mir getroffen, der momentan häufiger angegangen wird.
Liebe Grüße, Kath
Ihr Lieben,
meine Erstgeborenen sind Zwillingsjungs. Das erste Jahr war mega anstrengend, weil Stillen und Schlafen überhaupt nicht geklappt haben. Dazu kam eine Wohnung im 3.Stock ohne Fahrstuhl und ein Golden Retriever mit viel Bewegungsdrang.
Zwei Jahre später kam Vitus, ein Anfängerbaby. Keine Koliken, wurde gestillt und schlummerte immer brav ein. Gefühlt, habe ich sein erstes Jahr mit der rechten Pobacke gemeistert. Und das beim 3. Kind, aber nur dank der Erfahrungen und Kenntnisse, die ich in meinem ersten stressigen Jahr mit den Zwillingen gesammelt habe.
Jetzt sitzen wir im Urlaub, alle drei spielen Piraten miteinander und ich brauche nicht den Alleinunterhalter spielen. Sie helfen sich gegenseitig und sind ein Team. Ich nehme mich raus, pfeife manchmal ein Spiel ab und verweise auf ein Foul, ansonsten ist die eigene Spielgruppe wie kein Kind.
Alles eine Sache des Blickwinkels.
Ich kann als Einzelkind-Mama natürlich nur bedingt mitreden, aber ich glaube, dass das sehr von der Familie abhängt. Eine Familie mit zwei tiefenentspannten Kindern, die viel Hilfe von außen bekommt, ist vermutlich weniger gestresst als eine, die gar keine Hilfe hat und ein Kind, das herausfordernd für zwei ist. Wenn ich mich so in meinem Bekanntenkreis umsehe, dann weiß ich schon, warum die einen bald nachlegen und die anderen nicht.
Ich verstehe dein Gefühl von Urlaub. Ich glaube, das liegt einfach daran, dass man aus dem Alltag rauskommt. Aber mit nur einem Kind ist das ja dann eben wieder Alltag. ;)
Hallo Johanna,
Ich habe gerade 3 Tage und 2 Nächte allein mit einem Säugling und einem Kleinkind hinter mir ???
Das ist nichts für Weicheier.
Paare ohne Kinder würden sagen, ihr habt euch das ausgesucht ?
Lena
Liebe Lena,
oh oh, das ist wirklich hart. Puh, das finde ich auch immer so anstrengend, dieses “Ihr wolltet es doch so!”…
Ich hoffe, du hast nicht noch mehr Nächte alleine mit den beiden vor dir, lg, Johanna
Hallo Johanna,
Du sprichst mir aus der Seele! Was du schreibst ist einfach so wahr . Ich habe ein 6 jährigem Sohn und eine 2 jährige Tochter und alle Situationen die du beschreibst passen 100-prozentig auf uns. Ich bin auch oft froh wenn ich Zeit alleine mit einem Kind verbringen kann weil ich das Gefühl habe dass ich dem Kind dann gerechter werden . Und ich finde das ist auch ein schönes Gefühl für eine Mutter !!!
Jenni
Liebe Johanna!
Auch wenn mich der Hashtag nicht aufregt, weil er ja sicher nicht todernst gemeint ist, beschäftigt mich die Aussage “Ein Kind ist kein Kind” schon seit zwei Jahren. Denn damals sagte das vor meinem zweiten Kind ein Vater zu mir, der sein Zweites bereits bekommen hatte. Und ich frage mich seitdem immer wieder mal: Was sollte ich mit diesem Satz anfangen? Denn als erstes fürchtete ich mich davor, was mir da alles bevorsteht. Es war schon bei meinem ersten so, dass gefühlt alle anderen Mütter sich entspannt ins Café setzten oder zuhause Kuchen backten, während sich das Baby fröhlich auf seiner Decke tummelte. Mit meinem Baby war im ersten Jahr jeder Spaziergang ein Spießrutenlauf und zufrieden rumliegen tat es nie. Beim Zweiten ist dann einiges leichter, weil man weiß, was auf einen zukommt, und einiges schwerer, weil man nun zwei Menschlein glücklich machen muß. Aber auch unser Zweites fordert aus ganz anderen Gründen viel Aufmerksamkeit. Und ich erwische mich manchmal bei dem Gedanken, was Eltern von einem sich eigentlich so haben. Aber ich würde diese Erfahrung niemals herunterspielen.
Ich weiß aber auch genau, was Du meinst mit dem Urlaubsgefühl – ich habe gerade einen solchen Tag erlebt, und es war wunderbar. Viel von der Erleichterung hat aber auch damit zu tun, dass der Große inzwischen in einem Alter ist, in dem er (fast) alles entspannt und mit Begeisterung mitmacht.
Es kommt also echt aufs Kind an. Und ich würde niemals sagen, ein Kind ist kein Kind, denn ein Kind ist ein Kind, und zwei Kinder sind zwei Kinder. ;)
Liebe Johanna,
ich folge dir schon länger auf IG und kann dich oft gut verstehen. Und das obwohl ich sechs Kinder habe. Nein, ich bin keine Supermama, die in ihrer Rolle absolut aufgeht und trotzdem ja, wir haben das so gewollt.
Wenn ich die Möglichkeit habe, allein mit nur einem Kind etwas zu unternehmen, dann bitte gern. Alle sind so unterschiedlich und sind ohne ihre Geschwister auch immer anders oder vielleicht auch offener mir gegenüber. Diese Alleinezeit empfinde ich immer als sehr wertvoll und der Vergleich mit einem Urlaub ist gar nicht verkehrt.
Ganz liebe Grüße von Alex
Oh das schätze ich auch sehr! Mit nur einem Kind etwas unternehmen ist absoluter Luxus!
Das hätte ich aber vor ein paar Jahren noch ganz anders gesehen:
Bei unserer ersten Tochter dachte ich oft, wie schaff ich das überhaupt, sie hatte anfangs stundenlange Schreizeiten, wollte immer und überall dabei sein, stundenlang bespielt werden. Schlafmangel und Stress pur. Trotzdem wollten wir ein zweites Kind wagen.
Dann gratulierte mir meine Frauenärztin am Anfang der zweiten Schwangerschaft : Da können sie sich jetzt gleich auf zwei Jungs freuen ! Und ich dachte Oh Gott – und mein Mann am Telefon ein paar Minuten später ziemlich sicher das gleiche.
Jetzt, drei Jahre später, kann ich sagen: Den Stresslevel vom ersten Kind habe ich trotz der Zwillinge nie wieder erreicht. Die Erfahrung hilft und die Nerven sind kindererprobt ;-)
Die drei Kinder ergänzen sich gegenseitig und ich hab einen ganz tollen Mann, der jede freie Minute gerne mit den Kindern verbringt…
Ich finde einfach ein Kind ist ein Kind – und was man selbst daraus macht, entscheidet dann ob es für einen Stress bedeutet oder nicht. Ich empfinde es momentan oft wie Urlaub, und manchmal auch nicht. Vor allem finde ich den Spruch aber blödsinnig, weil mein Leben ohne Kind einfach ein völlig anderes wäre als mit. An einigen Stellen entspannter, an anderen stressiger.
Ich finde deine Punktauflistung gut! Und ich habe selbst immer sehr die Alleinezeit mit meinen Eltern oder einem Elternteil genossen, und dieses nicht mit den anderen beiden Geschwistern teilen müssen.
lg Nadine
Hallo Johanna,
nachdem ich gerade deinen Jahresrückblick gelesen und die Ankündigung fürs 3. Kind gelesen haben, kann ich dir aus Erfahrung (4 Kinder) sagen: man merkt sofort, wenn eins fehlt. Es treten die selben Effekte auf, die du beschreibst, wenn du mit nur einem Kind unterwegs bist – ich merke das, wenn ich nur mit dreien statt vieren fort gehe (und ich frage mich immer, wie Leute mit 2 oder 3 Kindern ihre Familie stressig finden können ;). Es ist also alles eine Frage in welcher Situation man gerade steckt. Ich bin mir sicher, Mütter mit mehr Kindern schmunzeln darüber nur noch ;) Alles Gute für deine 3. Schwangerschaft.
Hallo!
durch den Post vom 2. Januar bin ich auf diesen Artikel gestoßen und muss sagen, dass ich die Punkte auch als Ein-Kind-Mama nachvollziehen kann. Ich bin Mutter einer Achtjährigen, gerne hätten wir weitere Kinder, nach einer Tot- und einer Fehlgeburt bleiben bisher weitere Kinder aus – leider! Wir haben uns sehnlich weitere Kinder gewünscht, empfinden aber oft, dass andere Mütter (kinderreichere) uns um unser “leichtes” Leben beneiden, was natürlich schmerzhaft ist. Es ist ganz klar in Vielem einfacher und entspannter, trotzdem macht ein Kind allein schon den Riesenunterschied. Ich habe nach Ende der Elternzeit meine geliebte Arbeitsstelle aufgegeben, da ich jeden Tag 2 Stunden pendeln musste, um nur mal eine Sache zu nennen. Was aber bisher noch keine geschrieben hat ist, wie anstrengend es bisweilen ist, gerade weil man nur das eine Kind hat. Dieses eine Kind ist dadurch zuhause automatisch auf die Eltern fokussiert. Es hat ja sonst keinen, mit dem es sich unterhalten/spielen/streiten kann. Man hat das Gefühl, ständig parat sein zu müssen, um die fehlenden Geschwister wenigstens etwas zu kompensieren. Klar kann man als Eltern keine Geschwister ersetzen, aber man möchte wenigstens soviel Zeit wie möglich für sie erübrigen können. Das stresst!! Neulich sagte mir eine Freundin (Mutter zweier Mädchen), nachdem sie einen Tag mit nur einem Kind hinter sich hätte, könnte sie meine Sichtweise verstehen. Das “temporäre” Einzelkind hing nämlich den ganzen Tag am Rockzipfel der Mutter. Ich verstehe, wie gesagt, die oben genannten Aspekte, aber seid mal längere Zeit nur mit einem Kind im normalen Alltag. Ihr werdet merken, wie wenig Urlaub das mitunter ist.
Liebe Grüße,
Julia
Liebe Julia,
zuerst möchte ich dir sagen, dass mir deine Fehl- und Totgeburt unendlich leid tun. Ich kann nur erahnen, wie schwer und furchtbar das sein muss. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr verletzend ist, wenn man eigentlich gerne mehr Kinder hätte, solche Aussagen zu lesen.
Ich finde auch, und zwar absolut, dass der größte Unterschied der von keinem auf ein Kind ist (zumindest bisher, mal sehen, wie sich das mit dem dritten entwickelt). Und ich kenne natürlich nur 21 Monate als “Einkind-Mama”, kann also nicht beurteilen, wie es ist, wenn sie größer und ohne Geschwister sind. Ich glaube, es ist alles eine individuelle Geschichte, abhängig von der Persönlichkeit der Eltern und der Kinder, von den Umständen und und und. Ich kenne Kinder, die “länger” Einzelkind waren und wirklich den Großteil des Nachmittags zufrieden und allein in ihrem Kinderzimmer gespielt haben. “Da denke ich natürlich etwas neidisch: Hach, ist DAS schön!”. Und ich sehe, wie eine Mama ihr Kind hinten auf den Fahrradsitz setzt und einfach losfährt. Und denke “Wär’ das schön, wenn es mal so einfach wäre, irgendwo hinzukommen.”. Aber natürlich sind das nur Momentaufnahmen. Und ich glaube auch, dass einige Ein-Kind-Mütter vielleicht denken “Hach, ist das schön!”, wenn ich mit je einem Kind an der Hand durch Eimsbüttel laufe. Oder wenn ich berichte, dass die beiden toll miteinander spielen und ich jetzt, nach 3 Jahren, dann doch auch mal diese Momente am Nachmittag für mich habe.
Ich glaube, es ist auch bei diesem Thema so, dass wir Mütter uns untereinander mehr Verständnis entgegen bringen sollten, statt einander anzugreifen und uns angegriffen zu fühlen (keine Sorge, ich hab deinen Kommentar nicht als Angriff verstanden).
Und ich kann mir gut vorstellen, dass jeden Tag mit einem Kind kein Urlaubsgefühl hervorruft – aber ein Tag, wenn man sonst immer zwei hat, eben schon.
Ganz liebe Grüße und ein schönes Jahr für dich, Johanna
Als ich vor ein paar Jahren auch erst “bloß” ein Kind hatte, wurden für die Grundschulklasse meines Sohnes Elternvertreter gesucht. Niemand wollte das Amt freiwillig übernehmen. Schließlich schlug jemand vor, es sollten doch die beiden anwesenden Mütter, die nur ein Kind haben, Elternvertreter werden, denn die hätten ja mehr als genug Zeit dafür…
Zu diesem Zeitpunkt war gerade meine Mutter nach langer schwerer Krankheit gestorben. Ich war gerade dabei, während meiner Berufstätigkeit, ein großes Haus zu entrümpeln und den Nachlass zwangsweise komplett alleine abzuwickeln. Mit meinem Sohn musste ich aufgrund seiner chronischen Krankheit sehr viele Termine wahrnehmen. Kurz, ich habe mich an diesem Abend nicht gemeldet, die Aufgabe des Elternvertreters zu übernehmen.
Was soll uns dieses Erlebnis sagen? Es ist immer alles relativ und man darf niemals die Zahl der Kinder mit dem empfundenen Stress gleichsetzen. Es kommt immer auf die konkreten Lebensumstände an. Insofern ist Julia’s Bericht aus Ihrer Perspektive sicherlich interessant, darauf jedoch auf andere Mütter zu schließen wäre falsch.
Sorry, freut euch doch wenn ihr Kinder haben könnt und geniesst sie.
Finde es traurig dass hier darüber diskutiert wird ob nun eines oder mehrere Kinder strenger sind oder ob ein Kind überhaupt gezählt werden darf.
Ein Kind ist ein Kind. Zwei Kinder sind zwei Kinder etc. Ein Leben mit Kind ist komplett anders als das Leben ohne Kind. Der Satz „Ein Kind ist kein Kind“ ist absolut degradierend und ihn von einer Mutter selbst zu hören ist noch schlimmer. Wenn ich diesen selbstgefälligen Artikel lese, könnte ich kotzen.
Hallo Anna,
ich frage mich beim Lesen deines Kommentars, ob du den Artikel gelesen hast oder nach der Überschrift direkt kommentiert hast? Dass die Aussage “Ein Kind ist kein Kind” schon damals kontrovers diskutiert wurde, schreibe ich direkt im ersten Absatz und auch, dass es natürlich mit einem Kind anders ist als ohne. Ein Kind ist immer ein Kind. Aus heutiger Sicht würde ich es vermutlich anders formulieren und eher darüber schreiben, dass es noch nicht mal wie Urlaub ist, wenn das Kind oder die Kinder gar nicht da sind, weil immer ein riesiger Mental Load Berg bleibt.
Was am Inhalt des Textes findest du selbstgefällig, abgesehen von der expliziten Aussage “Ein Kind ist kein Kind”?
Um konstruktive Kritik zu üben würde ich vorschlagen, dass du beim nächsten Mal nicht direkt beleidigend wirst, aufs Datum der Veröffentlichung schaust und fragst, ob ich das immer noch so sehe.
Viele Grüße, Johanna