Das größte Geschenk, dass ihr euren Kindern, Enkeln, Freunden und Familie machen könnt, ist, ihnen eine lebenswerte Zukunft zu schenken.
Um das zu erreichen, müssen wir, unter anderem, die Art, wie wir schenken, überdenken. Wir müssen darüber reden, dass es in Zeiten der Klimakrise nicht mehr angemessen ist, seinen Enkeln einen Haufen Zeug zu schenken. Dass es zwar nett gemeint ist, Freunden Dinge zu schenken, die wir selbst schön finden, aber nicht „zielführend“, wenn es ihnen nicht auch hundertprozentig gefällt.
Wir müssen darüber reden, dass es nicht mehr angemessen ist, darauf zu bestehen, selbst auszusuchen, was man schenkt. Und in Kauf zu nehmen, dass es Kindern und oder Enkelkindern nicht gefällt, sie es nicht gebrauchen können oder sogar doppelt haben. Das ist nicht nur Ressourcen- und Geldverschwendung. Es macht Familien zusätzliche Arbeit, weil doppelte oder unpassende Geschenke umgetauscht oder verkauft werden.
Schenkt doch, was wir wirklich brauchen!
Wir müssen darüber reden, was die zu beschenkenden wirklich brauchen, was sie sich wirklich wünschen – und diese Wünsche respektieren. Geschmäcker sind verschieden und das ist okay so. Vor allem in unterschiedlichen Generationen. Wir müssen lernen, dass wir jemanden nicht weniger achten oder lieben, nur weil wir komplett unterschiedliche Dinge schön finden.
In Zeiten, in denen wir alle versuchen sollten, unnötigen Konsum zu vermeiden, ist es einfach nicht mehr angemessen, auf Teufel komm raus seinen eigenen Geschmack verschenken zu wollen.
Wir müssen darüber reden, dass es okay ist, zu sagen: “Wie lieb, dass du mir eine Freude machen möchtest, aber das Geschenk gefällt mir leider nicht. Können wir es bitte umtauschen?”. Und wir müssen überwinden, diese Aussage als unhöflich zu empfinden oder beleidigt zu sein.
Wir müssen uns endlich trauen, zu sagen, was wir uns wirklich wünschen. Und erkennen, dass nicht materielle Geschenke oft so viel mehr wert sind.
Klar, dazu müssten wir erstmal wissen, was wir uns denn eigentlich wünschen. Gerade uns Erwachsenen fällt das oft nicht mehr so leicht. Wir haben so viel, können uns meistens die Dinge, die wir wirklich von Herzen gern haben möchten, selbst kaufen. Und wenn wir mal knallhart ehrlich sind, wünschen wir uns doch eigentlich nur mehr unbeschwerte Zeit für uns oder mit unseren Freunden. Mehr und oder besseren Sex. Mehr Zeit für Sport. Ausschlafen. Weniger hetzen, mehr Sein.
(Das gilt natürlich nur, wenn unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind. Und wenn wir uns keine Gedanken darüber machen müssen, wie wir die Miete, das Essen und die nächste Klassenfahrt bezahlen sollen. Mir ist bewusst, dass ich hier aus einer sehr privilegierten Situation heraus schreibe. Und dass es viele Familien gibt, die nicht wissen, wie sie ihren Kindern überhaupt etwas zu Weihnachten schenken sollen. Oder die Brotdose für die Schule füllen. Neue Winterschuhe kaufen. Ich bin mir meiner und unserer Privilegien bewusst. Trotzdem möchte ich nicht mehr so viel Zeug schenken oder für die Kinder geschenkt bekommen, das keiner wirklich braucht. )
Die Koordination von Wünschen
Wenn klar ist, dass es einen Anlass gibt, zu dem man sich wirklich materielle Dinge wünschen kann oder will, steht man oft vor der Herausforderung, die Wünsche zu koordinieren.
Vor allem, wenn viele Menschen beteiligt sind. Zur Geburt wollen Freunde, Familie, Kollegen und vielleicht auch die Nachbarn etwas schenken. Zum Kindergeburtstag vielleicht 10 Kinder, deren Eltern sich nicht jeden Morgen in der Kita treffen, um abzusprechen, wer was besorgt. Wie kriegt man das also unter einen Hut, vor allem Eltern, denen sowieso schon vor lauter Mental Load der Kopf platzt?
Wishlephant ist DIE Lösung!
Bei Wishlephant kann sich jeder kostenlos anmelden und Wunschlisten für jeden nur erdenklichen Anlass erstellen. Ob zum Geburtstag, zu Weihnachten, für die Babyparty, zur Geburt. Man fügt einfach nur einen Link ein, das Bild und die Beschreibung erscheinen automatisch. Die Handhabung ist wirklich so leicht, dass damit jeder zurecht kommt.
Individuelle Kommentare können auch noch eingefügt werden – zum Beispiel: “Strampler bitte in Größe 68”. Oder auch: “Bitte wirklich keine Kleinigkeiten dazu. Wir haben genug Stifte, Radiergummis und Co.”.
Diese Listen kann man ganz leicht mit allen, die Geschenke mitbringen möchten, teilen. Und der absolute Clou – diejenigen haken ab, was sie schenken, ohne, dass man selbst es sieht. So bekommt man nichts mehr doppelt. Auch noch ein absolutes Pro-Argument: man muss sich nicht anmelden, um Wishlephant zu benutzen. Also diejenigen, denen ihr die Wunschliste schickt, können einfach “schenk ich” anklicken und alle anderen, die den Link ebenfalls erhalten, sehen dann, dass der Wunsch reserviert wurde. Und entscheiden sich für etwas anderes.
Ich finde Wishlephant übrigens auch als persönliche Wunschliste für mich super. Um den Überblick über meine eigenen Wünsche zu behalten. Und mir vor dem Kauf noch mal zu überlegen, ob ich diese Sachen wirklich brauche.
DAS ist so besonders an Wishlephant
Was macht Wishlephant jetzt aber so besonders im Vergleich zu anderen Wunschlisten? Die Idee, Wunschlisten zu erstellen ist an sich ja nicht neu. Das Besondere hier ist: Wishlephant ist nicht an einen bestimmten Shop gebunden. Man kann aus allen möglichen Onlineshops Wünsche zusammentragen. Und wenn man möchte, kann man auch einfach im Laden um die Ecke fünf Teile fotografieren und das Bild plus eine kleine Beschreibung bei Wishlephant hochladen.
Außerdem werden 20% der Einnahmen (nicht nur der Gewinne) von Wishlephant an folgende nachhaltige und gemeinnützige Unternehmen gespendet: Lesben- und Schwulenverband Berlin Brandenburg, der queere Geflüchtete berät, Kleiner 5 gegen Rechtspopulismus, Mother Hood e.V. für bessere und sichere Geburtenhilfe, SeaWatch , die Menschen in Not retten und das KIMI-Siegel, die diverse und inklusive Kinder- und Jugendbücher auszeichnen.
Und hier könnt ihr noch mal nachlesen, was Anika und Bodo über ihre Wunschliste sagen. Ich wette, die Eltern unter euch nicken und grinsen.
Zielgruppe: Großeltern
Ich tausche mich oft mit anderen Eltern, hauptsächlich anderen Müttern, über das Schenkverhalten von Großeltern aus. Und fast alle finden es eher bis wahnsinnig störend, wie diese (und auch andere Familienangehörige) schenken. Wünsche und Bitten werden ignoriert, geschenkt wird, was den Großeltern gefällt.
Den Wunsch, gerne selbst etwas für sein Enkelkind auszusuchen, kann ich im Ansatz verstehen. Obwohl ich selbst immer heilfroh bin, wenn ich konkrete Wünsche gesagt bekomme. Ich kann genau das besorgen, habe selbst weniger Stress und alle sind glücklich. Wieso können Großeltern das oft nicht? Wieso können sie nicht respektieren, dass die Eltern beispielsweise gern ausschließlich Textilien aus Bio-Baumwolle für die Kinder benutzen möchten? Wieso können sie nicht akzeptieren, dass Klimbim aus dem Kaufhaus ausgepackt wird und dann in der Ecke landet, bis es beim nächsten großen Aussortieren weggeschmissen wird? Wieso kann man sich nicht eingestehen, dass der Geschmack in unterschiedlichen Generationen oft so unterschiedlich ist. Und dass diejenigen, die mit den Kindern zusammenleben, einfach am besten wissen, was gebraucht, gemocht und gewollt wird.
Natürlich ist mir bewusst, dass niemand, der schenkt, etwas böses will. Es ist eigentlich eine nette Geste. Aber wenn jemand eigentlich nett sein möchte, muss es doch möglich sein, persönliche Vorlieben hinten anzustellen und das zu kaufen, was gewünscht wird. Und mit genau das meine ich genau das. Nicht eine andere Version einer Spardose, DIESE Spardose.
Es ist Zeit, gekränkte Eitelkeit runterzuschlucken. Es ist Zeit, nicht mehr so zu tun, als wären Eltern undankbare Ungeheuer, wenn sie Geschenke bekommen, die nicht zu ihrer Familie, ihrer Einstellung, ihrem Leben und ihren Wünschen passen. Es ist Zeit, nicht mehr den Beschenkten die Verantwortung aufzuhalsen, Sachen wieder loszuwerden oder zu horten, die sie nicht brauchen und nicht wollen.
Schnell, hol die Porzellan-Katzen aus dem Keller, Tante Kunigunde kommt!
Wer kennt sie nicht, diese Szenen aus Filmen. Großtante Kunigunde oder Oma Edeltraut haben ihren Besuch angekündigt. Und statt einfach nur voller Vorfreude die Wohnung zu putzen und Kuchen zu backen, sucht immer jemand panisch auf dem Dachboden oder im Keller nach ungeliebten Geschenken. Die Armee Porzellankatzen, die sich angesammelt hat, weil man sich nie getraut hat, zu sagen, dass man von Porzellankatzen Albträume bekommt. Bei jedem Besuch stehen sie brav aufgereiht und staubfrei auf dem Sideboard und vermitteln das Gefühl: immer her mit dem nächsten Kätzchen.
Ähnlich bei Geschenken zur Geburt: das Baby wird in alle noch so hässlichen Strampler und Kleider gesteckt, die Eltern knipsen ein Foto und bedanken sich höflich. Danach wandern alle diese Strampler in die hinterste Ecke der Wickelkommode. Und schade schade, irgendwann sind sie leider zu klein.
Versteht ihr, was ich sagen möchte? Wir trauen uns nicht, zu sagen, was uns nicht gefällt. Aus Angst vor Streit, aus Angst, die Gefühle des anderen zu verletzten. Aus Angst, zu erkennen, dass der andere einen doch gar nicht so gut kennt, wie er meint. Aus Angst, unhöflich und undankbar zu erscheinen. Dabei ist es doch eine logische Konsequenz in Zeiten des Ressourcen-Verschwendung, in Zeiten von Marie Kondo und in Zeiten, in denen auf Plakaten steht:
Jeder Kassenzettel ist ein Stimmzettel!
Und nicht nur das. Es ist einfach Zeit, sich als Erwachsene nicht mehr unmündig zu fühlen. Selbst zu bestimmen, was man geschenkt bekommt. Und ja, das gilt bis zu einem gewissen Alter auch für die eigenen Kinder. Denn im Zweifel bin ich als Mutter die, die alles wieder aussortieren und loswerden muss.
Werden in anderen Bereichen des Lebens Wünsche einfach ignoriert und eigene Interessen vornan gestellt, gilt das schnell als egoistisch und respektlos. Ist das nicht auch im Bereich des Schenkens so?
In Zukunft sollten wir uns also rechtzeitig vor Geschenk-Anlässen hinsetzen und überlegen, was wir uns wirklich wünschen. Natürlich auch gern gemeinsam mit den Kindern. Denn ich will nicht von der Hand weisen, dass auch mein Geschmack den der Kinder nicht immer hundertprozentig trifft.
Und liebe Großeltern, Tanten, Onkel, Freunde und alle Schenkenden: schaut euch Wishlephant an. Erzählt allen, die ihr kennt von dieser Wunschliste. Haltet euch an die Wünsche. Und habt den Mut.Familie und Freunde einfach nur mit eurer Anwesenheit zu beschenken, wenn sie sich nichts wünschen.
Viel Spaß beim Wunschlisten anlegen, verschenken und beschenkt werden.
5 Comments
Liebe Johanna, das hast du treffend formuliert!
Ich hoffe, dass sich die Großeltern dieses Jahr an den Plan halten… die letzten Jahre war es leider nicht so- trotz Absprachen.
Wir kombinieren den Adventskalender mit dem großen Gemeinschaftsgeschenk aus alt, vererbt und neu- ich hoffe sehr den Geschmack der Kinder zu treffen! Und ich war richtig zeitig dieses Jahr- keiner hatte die Gelegenheit mir zuvor zu kommen! Daher wird eine Wunschliste nicht mehr gebraucht, aber nächstes Jahr vielleicht dann!
Liebe Grüße
Cornelia
Liebe Johanna, es macht mich traurig, dass meine Generation immer noch starrköpfig, und unbelehrbar ist. Ich persönlich habe eigentlich in meinem Umfeld nicht solche gruseligen Alten. Dein Aufruf ist wunderbar, denn ich bekomme auch immer einen dicken Hals, wenn bei mir das hunderste Windlichtchen eintrudelt.
Liebe Grüß und vielen Dank für deinen so wahren Beitrag
Liebe Johanna,
danke dafür!
Wir stimmen uns in der Familie schon immer ab und fragen auch die Eltern der jeweiligen Kinder, was gewünscht/benötigt wird.
Aber für den eigenen Wunschzettel hab ich schon tausend verschiedene Varianten angelegt. Auf Papier, als Notiz auf dem Handy, als Screenshot… Alles unbefriedigend bis hin zu nicht wirklich praktikabel.
Zuletzt hatte ich eine Veranstaltung zu meiner Geburtstagsparty und habe dort eine Wunschliste verfasst. So schnell, wie alle geschrieben hatten, was sie mir schenken möchten, konnte ich mich gar nicht ausloggen. =D
Das hat so wohl ein Ende.
Mal abgesehen davon, hast du den Nagel der Emotionen ziemlich genau auf den Kopf getroffen. Hoffentlich lassen sich also auch die Großeltern überzeugen, dass sie es nicht gut meinen, sondern machen sollten.
Liebe Grüße
Anouk Kristin
Oh Gott, du sprichst mir aus der Seele! Ich traue nich auch nicht zu sagen, dass ich die Geschenke hässlich finde. Aber die Ressourcen Verschwendung ist einfach ein Grund es endlich zu lebenden! Danke! ?
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