Moms rock. Und wie sie das tun!Johanna Pinkepank, Lotta Pinkepank

Tanya, die den Blog Lucie Marshall schreibt und auch als Autorin von “Auf High Heels in den Kreißsaal” dieses Jahr durchgestartet ist, hat vor einigen Wochen dazu aufgerufen, dass möglichst viele Mütter sich einfach mal selbst loben, und zwar unter dem Hashtag #momsrock. Weil Müttern in der Regel im Alltag selten gesagt wird, dass sie etwas gut gemacht haben. Als Mama hat man meistens ein schlechtes Gewissen und fühlt sich hin und her gerissen zwischen den eigenen und den Bedürfnissen der Kinder. Dazu kommen dann auch oft noch ungefragte Tipps, wie man bestimmte Sachen besser machen könnte, aber ein: “Das hast du aber gut gemacht” ist selten bis nie darunter. Deswegen sagen wir uns das jetzt einfach mal selbst.

Meinen Post für #momsrock hatte ich eigentlich schon ein paar Tage nach dem ersten Aufruf von Lucie Marshall dazu geschrieben. Die Kernaussage war: Ich bin eine gute Mutter. Ich wusste schon, dass ich das sein würde, bevor ich schwanger war, es hat sich bestätigt, Punkt.

Naja, nicht wirklich Punkt, ich habe das ein bisschen umschrieben, mit Beispielen untermauert und es kam der Satz: „Alles richtig gemacht, würde ich sagen.“ drin vor.

Als mein Freund meinen Post gelesen hatte, war seine erste Reaktion: Das kannst du nicht schreiben, dann halten dich alle für eine arrogante Bitch.

Hm. Erst dachte ich: Egal, sollen sie doch, ich kann auch nichts dafür, dass ich so eine gute Mutter bin. Aber je mehr ich drüber nachdachte, desto weniger wollte ich arrogant rüberkommen – und als Bitch sowieso schon mal gar nicht. Also habe ich umgeschrieben, rumformuliert und irgendwann war der Text zwar nett, aber er war nicht mehr knackig, nicht mehr provokant, sonder nur noch „lala, gute Mutter, lala“.

Damit war ich natürlich nicht zufrieden, ich hab den Post also als Entwurf abgespeichert und vergessen. Immer so lange, bis ich auf Facebook einen neuen Post mit dem Hashtag #momsrock in meiner Timeline hatte. Und jedes Mal dachte ich: ja, verdammt, ihr seid gute Mütter. Und ja, verdammt noch mal, ich bin es auch! Deswegen kann man das ruhig mal laut sagen, auch, wenn es arrogant rüberkommt: ich bin eine verdammt gute Mutter.IMG_8528Obwohl ich natürlich nicht alles richtig mache, Und obwohl hier natürlich längst nicht alles perfekt ist – vor kurzem hat jemand bei Instagram unter eines meiner Fotos vom Wäscheberg geschrieben: Gott sei Dank, ich dachte schon, du bist so eine Über-Mama.

Nope. Das bin ich nicht, definitiv nicht. Zumindest, was den Haushalt und diesen Kram angeht. Aber ich bin eine fantastische Mama-Mama, eine, die auf ihr Gefühl hört, die sich kein schlechtes Gewissen machen lässt, weil sie die Kinder zu viel rumträgt, zu viel mit ihnen kuschelt, zu viel dies oder zu wenig jenes tut. Eine Mama, die tröstet und kuschelt, aushält, trödeln und mitentscheiden lässt. Die oft ja und manchmal auch nein sagt, Eis und Gummibärchen erlaubt und Brot mit bunten Streuseln serviert.StreusrlbrotIch bin eine Mama, die auch auf der Straße Einschlaflieder singt, die in der Manduca stillt, wenn das Kind es vor Hunger nicht mehr bis zur nächsten Bank aushält. Ich verstecke mich unterwegs hinter dem Kinderwagen oder hinterm Papa, um beim Hervorspringen laut „Kuckuck“ zu rufen und die Kinder zum Lachen zu bringen, auch wenn es für alle anderen albern aussieht.DSC_7585Und ich bin eine Mama, die ihre Kinder beim Impfen auf dem Schoß behält, die Nachts stundenlang im Kalten auf dem Balkon sitzt, damit Pseudo Krupp keine Chance mehr hat und das Lottakind besser Luft bekommt. Ich beschütze meine Kinder, gebe ihnen Halt und lasse sie los, wenn sie es brauchen.

Ich muss sagen – ich mag, wie ich so als Mutter bin. Aber so sehr ich mich selbst auch für eine gute Mutter halte, so sehr ich mit Entscheidungen zufrieden bin, so sehr ich mir denke: „Puh, das hast du aber gut hingekriegt!“, wenn ich mal wieder beide Kinder alleine ins Bett gebracht habe – der beste Beweis dafür, dass ich eine gute Mutter bin, sind Lotta und Bo.IMG_9667Lotta, die so fröhlich und wild, frech und wissbegierig ist. Mein Mädchen, das Bücher, Rote Bete und, ganz klischeehaft, Schuhe liebt und uns gerade so oft überrascht mit Dingen, die sie plötzlich neu kann.

Und Bo, der so viel lacht, meistens total entspannt ist und vom ersten Tag an super schläft. Der seine große Schwester neugierig und aufmerksam beobachtet, um ja nichts zu verpassen.

Wenn ich die beiden so ansehe, meine beiden großartigen Kinder, dann weiß ich, ich bin eine gute Mutter.

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22 Comments

  1. ach schnief*tränchenwegwisch* so toll geschrieben
    ich danke dir dafür

    *fürsaugenöffnen *fürdierichtigenwortetreffen

    einfach so

    rutsch gut rein du zauberhaftes wesen mit so wunderbaren geschöpfen

    glg

  2. Schön das Du Dich als gute Mutter bezeichnen kannst. Ich trau mich das nicht und lass meine Kinder entscheiden.
    Liebe Grüsse und ein tolles 2015

    • Johanna Reply

      Das solltest du dich aber trauen! Deine Kinder finden das mit Sicherheit sowieso! Dir auch ein tolles, neues Jahr, liebe Grüße!

  3. Schön gesagt und so richtig! Ich tue mich selbst schwer, mich als Mama (oder oft auch sonst) zu loben, mir auf die Schulter zu klopfen und “gut gemacht” zu sagen. Leider macht man sich oft abhängig von der Bestätigung anderer. Der Vorsatz fürs neue Jahr daher: mehr Eigenlob und mehr Komplimente für andere Mamas : )
    Guten Rutsch!

  4. Ach ja und arrogant kommt es überhaupt nicht rüber. Einfach gesund und selbstbewusst!

  5. Auch hier mit Tränchen im Auge: Ganz wunderbar hast du das geschrieben und deine Süßen können sich sooo glücklich schätzen solch eine gute Mutter zu haben! Du wirst mir immer sympathischer!
    Und auch ich sage mir heute mal im 26-Wochen-Schub, dem fiesesten aller fiesen bisher: Ich kriege das verdammt gut hin und bin eine gute Ida-Mama.
    In diesem Sinne: Rutsch gut rein in ein tolles neues Mamajahr!

  6. Liebe Johanna,

    mir Gefallen Deine Gedanken zu Deinem Mutter-Sein sehr. Abseits von jedem Input von außen, gefragt oder ungefragt hat man als Mutter mit sich , seinen Kindern und Partner im Reinen zu sein. Deine Erziehung, oder nennen wir es Begleitung Deiner Kinder zum erwachsen werden mir leichten Hilfestellungen und Kurskorrekturen wo nötig , trägt doch Früchte . Sonst könntest Du Deine beiden Kinder nicht so beschreiben wie Du es tust! Also läuft es und das ist das was zählt. Ich hab meine Töchter alleine erzogen, sie sind heute 33 und 31 und glaub mir, ich bin mit meinem Stil weissgott oft genug gegen den Strom und Konventionen angeschwommen. Fazit heute:

    Mama, wir hatten eine wunderschöne Kindheit!
    Nur Das zählt!

    Liebste Grüße und eine tolles neues Jahr
    Rita

  7. Liebste Johanna,
    deine Fotos auf Twitter und Instagram bestätigen es, du bist eine tolle Mutter!
    Und du bist eine sehr schöne Mutter mit zwei wunderschönen Kindern!
    Für euch einen verdammt guten Rutsch ins neue Jahr und ein fröhliches Prosit Neujahr wünscht Kirsten!

  8. Schön! Das ist ein super Hashtag! :) (Auch wenn ich es ein bisschen traurig finde, dass du dir nach deinem ersten Entwurf arrogant vorgekommen bist – so ganz ohne zu wissen was drin stand. Wie oft kommen Männer sich schon arrogant vor, wenn ich sie stolz auf das sind, was sie leisten?)

  9. Das hast du super schön geschrieben!
    Gebügelte Wäsche im Schrank und staubfreie Regale machen noch keine gute Mutter aus.
    Meine Mutter war und ist keine perfekte Hausfrau. Sie kann auch nicht gut kochen. Aber … sie hat uns alle 3 mit sehr viel Liebe erzogen. Ich weiß, dass sie alles mögliche für uns getan hat und auch in der Zukunft weiterhin tun würde. Ich bewundere sie. Weil sie einfach sie ist. Nicht perfekt. Sie hat Schwächen und macht auch Fehler. Sie ist ein Mensch so wie du und ich und ich liebe sie.
    Seit dem ich selbst Mutter bin ist meine Bewunderung noch grösser geworden. Sie ist die perfekte Mutter für mich und meine Tochter ist die perfekte Oma.
    Ich bin und werde für meine Tochter auch nicht perfekt sein und das will ich auch nicht. Ich will sie nur lieben!
    Übrigens, ich bin auch eine “Kuckuck” Mutter;) Das habe ich auch bei meinen Nichten und Neffen immer gemacht. Ich bin sehr gerne albern und kindisch. Mein Vater war auch immer so und wir hatte immer Spaß mit ihm:D
    Deine Bilder sind sehr emotional und so wunderschön. Voller Liebe!
    Weiter so Johanna!
    Liebe Grüße

  10. Frohes neues Jahr :)

    Du bist ne tolle Mama!
    Einfach toll wie du das schreibst.
    Solange man die Kinder glücklich sind und die Kinder sich so schön entwickeln wie deine hat man alles richtig gemacht.
    Kinderlieder draußen singen und Rum albern hahaha mach ich genau so.
    Wen jucken es was andere denken Hauptsache die Kinder haben Spaß und sind glücklich.
    Ich finde es echt super wie du es machst einfach hammer!!!!

    Liebe grüße

    x3wond3rland.blogspot.de

  11. Oh wow, tolle Worte, die mich so unglaublich berührt haben, dass ich diesen Post gleich mehrfach lesen musste – wenn man ihn laut vorliest, wirkt er noch besser. An mancher Stelle musste ich denken “Hey, das mach ich doch ähnlich. Dann muss ich als Mama wohl doch auch keinen allzu schlechten Job machen.” Leider vergesse ich das selbst zu oft. Mamas sollten sich wirklich öfter loben. Eigenlob stinkt hier ganz und gar nicht.

  12. Wundervoll! Ich finde, du und deine Familie, ihr kommt in deinem Beitrag äußerst sympathisch, kunterbunt und fröhlich rüber :)
    Ich finde, das hast du super geschrieben und dein Lob hast du dir sehr verdient.

    Liebe Grüße,
    lotta

  13. Hallo Johanna,

    danke für diesen ehrlichen Post. Finde nicht, dass du arrogant rüberkommst. Es ist wichtig, mit sich und seinen Entscheidungen im Reinen zu sein, es muss nicht jedem gefallen. Niemand ist perfekt, aber es ist schön zu lesen, wenn jemand in der Öffentlichkeit auf seine Leistungen stolz ist. Finde Müttern (bzw. Eltern) haben es heute nicht leicht. Auch wenn ich selbst noch keine eigene Familie gegründet habe, sehe ich das im Familien- und Freundeskreis. Gerade bei Erziehung ist das Internet mehr Fluch als Segen, da es einem noch mehr wenn und abers mitgibt, als würde das persönliche Umfeld nicht schon genug Rat und vor allem (leise) Kritik verteilen. Denke es hilft gerade jungen Eltern mehr, wenn man sie machen lassen und hilft wo es nötig und möglich ist. Jeder muss seine Erfahrungen machen, aber sich auch mal fallen lassen, wenn es gar nicht mehr geht. Ich hoffe sehr, dass ich daraus auch meine Schlüsse ziehen kann, wenn es mal bei mir soweit ist.

    Mach weiter so und schreib mehr solcher Posts. Das ist die Art Blogeintrag, die ich gerne lese, weil sie aus dem Herzen kommen.

    Viele Grüße, Silke

  14. So schön geschrieben und überhaupt nicht arrogant und Bitch gleich sowieso nicht. Einfach toll und mit gleich zwei süßen kleinen Knirpsen. Du kannst wirklich, wirklich stolz auf dich sein! Ein Hoch auf die Mütter!

  15. Ich finde auch, dass du rockst. So wie ich bei der Blogst erlebt habe, bist du sogar die Königin ;)! Ich hoffe, dass ich das mal ähnlich gut hinbekomme, wenn ich Kinder habe…

  16. Pingback: Die Woche im Netz -

  17. Wunderschön geschrieben…. Mehr braucht man dazu nicht sagen :) LG von einer Irgendwann-auch-Mami ;)

  18. Gut, dass ich nicht mehr stille! Sonst hätte ich jetzt glatt losgeheult bei so viel Muttergefühlt :-). Ganz wunderbar geschrieben und – klar bist du eine gute Mutter! Den besten Rat, den wir jemals von einem Freund bekommen haben, als wir unsere große Tochter erwarteten war “So, wie ihr es macht, ist es genau richtig für euer Kind! Lasst euch bloß nix anderes einreden!”.

    Lieben Gruß

    Lilly

  19. Hallo an alle tollen Muttis:-)))

    Daaaaaaaanke für diesen Moment. Das du mir/ uns einen so persönlichen Eindruck gewährst! Ich bin heute das erste Mal hier, und ganz gerührt von deinen Worten!
    Und schade das so wenig Muttis sich nicht als gute Mutter sehen! Ich hoffe deine Beitrag macht allen Mut sich auch so zu sehen!
    Ich bin schon seit über 6 Monaten krank mit einem Virus. Habe meine halbe Elternzeit meine kleine krank und liebevoll versorgt. Mit Bettzeug auf dem Fußboden gelegen. Manchmal geweint weil ich am Rande meiner meiner Kräfte war! Aber die Maus sollte es gut haben. Und diese Zeit hat man nur einmal zusammen. Und ja, ich bin eine tolle Mutti. Wie wir das hingekriegt haben!
    Liebe Grüsse.

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