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Sechsundvierzig Emails habe ich diesmal in der Schwangerschaft geschrieben, in der 9. Schwangerschaftswoche – um sicher zu gehen, dass ich eine Hebamme für die Nachsorge nach der Geburt finde. Denn obwohl ich mit dem Titel dieses Baby Bump Updates etwas provokant gefragt habe, ob man beim dritten Kind wirklich noch eine Nachsorge-Hebamme braucht, bin ich so froh und dankbar, dass ich bei allen drei Kindern eine Hebamme für die Wochenbettzeit hatte.
Abschied von meiner Zeit mit einer Hebamme
Letzte Woche war meine Hebamme Leah das letzte Mal da. Klar, ich kann sie immer noch anrufen, wenn irgendwas sein sollte. Oder wenn ich Hilfe brauche, wenn wir mit der Beikost anfangen. Aber regulär kommt sie erstmal nicht mehr. Als Abschiedsgeschenk haben wir für sie eine Flasche Wein, gutes Olivenöl und Cracker besorgt, außerdem hat sie noch eins meiner Pilea-Babys bekommen.
Während ich ihre Geschenke verpackt habe, wurde mir klar, dass das vermutlich das letzte Mal ist, dass ich meiner Hebamme etwas schenke. Mit ein bisschen Wehmut dachte ich an die zweite wichtige Hebamme in meinem Leben, Susanne.
Susanne hat mich sowohl in der Schwangerschaft mit Lotta begleitet als auch die Nachsorge nach Lottas Geburt übernommen. Sie hat natürlich bei jedem Besuch Lotta angeschaut und sich mit uns gefreut, dass es ihr so gut ging. Vor allem aber hat sie sich um mich gekümmert. Im Nachhinein habe ich auch heute noch das Gefühl:
Alle anderen hatten nur Augen für Lotta. Meine Hebamme hatte auch Augen für mich.
Sie hat mich auf den Baby Blues vorbereitet und ich erinnere mich an ihren aufmerksamen Blick bei der Frage “Wie geht es dir heute?”, als ob es gestern gewesen wäre.
Sie hat auf mich geachtet in einer Zeit, in der ich mich vergessen hätte, weil ich nur auf mein Baby geachtet habe.
Katastrophe Tübinger Hüftbeugeschiene
Und sie hat mich sanft, aber bestimmt, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als ich 2 Tage lang fast nur geweint habe. Nachdem feststand, dass Lotta wegen einer Hüftdysplasie eine Tübinger Hüftbeugeschiene brauchte, fiel es mir ziemlich schwer, mich wieder zu beruhigen.
Ich weiß, eine Hüftdysplasie ist überhaupt keine Katastrophe, weil man sie mit der Hüftbeugeschiene super therapieren kann. Mir kam es aber so vor wie eine Katastrophe.
Bei jedem Blick auf mein kleines, 3 Wochen altes Baby brach ich wieder in Tränen aus. Ich wollte sie nicht in dieses Gestell zwingen, ich wollte sie weich und kuschelig auf meinem Arm und im Tagebuch haben, ohne Schiene, die überall drückt und stört. Ich wollte beim Stillen nicht dieses doofe Ding im Weg haben. Diese einmaligen, ersten Wochen mit meiner winzigen, neugeborenen Tochter, die so perfekt in meinen Arm und überhaupt an meinen Körper passte, sollten einfach nicht gestört werden von dieser Schiene.
Mut und Einsicht
Was genau Susanne mir damals gesagt habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich nach ihrem Besuch nach der Anpassung der Schiene tief durchgeatmet habe. Ich habe aufgehört zu heulen und wusste: das muss jetzt einfach sein. Es ist doof. Es gibt schlimmeres. Und wir können froh sein, dass wir so früh mit der Therapie anfangen konnten.
Diese Einsicht, echte Einsicht, kam durch Susanne. Und Mut. Der Mut, Lotta einfach ohne die Schiene im Tragetuch zu tragen, weil die Haltung sowieso fast die Gleiche ist. Dank meiner Hebamme, die mir in dieser Zeit zur Seite stand, habe ich mich nicht total in die Situation reingesteigert und konnte sie annehmen. Sie hat mir geholfen, meine Vorstellungen mit der Realität abzugleichen, zu merken, dass meine Reaktion übertrieben war.
Im Nachhinein ist mir das natürlich auch vollkommen klar. Aber ich brauchte ihre Hilfe, um in dieser empfindsamen und irgendwie vernebelten Zeit des Wochenbetts diese Klarheit zu kriegen.
#DankDir und #HebammenSindHeldinnen
Es gab, neben diesem großen, so viele kleine Momente in diesem ersten Wochenbett, für die ich Susanne dankbar bin. An alle erinnere ich mich nicht. Ich weiß nur, wie wertvoll die Betreuung für mich war und ich kann sagen, #DankDir ist die Tübinger Hüftbeugeschiene heute nur noch ein “Ach ja!”, wenn ich Babybilder aus diesen zwei Monaten sehe.
Ich finde es wahnsinnig wichtig, dass jede Mutter eine Hebammenbetreuung bekommt. Während der Schwangerschaft, wenn sie es möchte und vor allem auch im Wochenbett. Deswegen unterstütze ich die „Pampers Kampagne Deutschland wird Kinderland“, bei der unter anderem die Arbeit von Hebammen sichtbar gemacht werden und die Wichtigkeit ihrer Arbeit unterstrichen werden soll. Zum einen unterstützt Pampers im Rahmen der Kampagne den Deutschen Hebammenverband e.V. (DHV) mit 50.000 Euro. Zum anderen können alle Eltern ihrer Hebamme mit einem personalisierten Video oder Foto Danke sagen.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=cMycj6puWQU
#DankeSagenMitPampers
Wenn ihr auch findet, dass die Arbeit der Hebammen sichtbarer sein und mehr honoriert werden sollte, macht doch einfach mit! Schickt eurer Hebamme ein Foto oder das Video mit einer persönlichen Nachricht oder teilt das Video. Alle Infos findet ihr auf der Pampers Homepage.
Ich wünsche mir, dass wir die Arbeit der Hebammen sichtbar machen. Dass wir deutlich machen, dass die Arbeit von Hebammen unverzichtbar für einen guten Start ins Familienleben ist. Dass wir mit aufmerksamem Blick auf das schauen, was gerade mit den Hebammen passiert. Auch, wenn es euch aktuell nicht betrifft, weil ihr noch kein Kind bekommt. Gerade keins bekommen habt. Oder nie (wieder) eins bekommen werdet. Lasst uns trotzdem gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Freundinnen, Schwestern, Schwägerinnen, Töchter, einfach jede Frau eine Hebamme an ihrer Seite haben darf, die nicht nur ein Auge auf ihr Baby hat. Sondern auch auf sie.
Für was seid ihr euren Hebammen dankbar? Sagt es mit #DankDir.
2 Comments
ein hoch auf alle hebammen! ich erinnere mich, dass du damals bei bo nach einem IG-post angefeindet wurdest, weil du zeit für dich brauchtest, nachdem die hebamme da war… das hat mich beschäftigt, weil dieses gedanken hatte ich auch nach der zweiten geburt. die nachsorge ist anders als nach der ersten, denn wir sind als mutter anders, nach jedem kind. und dennoch – wir gewähren intimste einblicke, vertrauen uns an und bekommen soviel hilfe, zuspruch, mutmachung. ich wünschte es würde nicht mehr nur ein theoretisches sondern auch ein praktisches recht auf hebammenbetreuung für alle mütter geben. und eine angemessene wertschätzung für eben diesen unverzichtbaren beruf. ein dickes #dankdir auch von mir!
So ein schöner Post.
Ich hatte zwar eine nette Hebamme, aber jetzt 10 Monate Nach der Geburt wird mir klar das es hätte anders laufen müssen.
All diese schönen Dinge die du mit deinen Hebammen hattest, hatte ich nicht.
Auf mich ist sie kaum eingegangen, ich fühlte mich eher wie ein Objekt, dem fragen gestellt wurden nur um eine Liste abzuharken (war wirklich so) , egal ob es mir gut ging oder schlecht ( im Wochenbett).
Zudem hatte ich noch eine Traumatische Geburt. Ich hätte mir so vieles anders gewünscht und bin traurig das es so war.
Ich hoffe das ich das nächste Mal auch Glück habe, eine so tolle Hebamme zu finden.
Liebe Grüße