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Mama-Baby-Momente. Man könnte meinen, davon gäbe es in den ersten Wochen und Monaten sehr viele. Theoretisch ist das auch so, ich bin vormittags schließlich alleine mit Ella. Aber praktisch… naja, praktisch sieht unser Vormittag so aus, dass wir nach Hause kommen, nachdem wir die beiden Großen in die Kita gebracht haben. Oft schläft Ella dann noch oder schon, wenn nicht, schaue ich natürlich, ob sie etwas braucht.
Wenn sie einfach “nur” wach und zufrieden ist, lege ich sie auf eine Decke oder in ihr Bett und versuche, so schnell wie möglich, Haushaltskram zu erledigen. Frühstückstisch abräumen und abwischen, eine Ladung Wäsche waschen, das Bett machen, lüften, Basic aufräumen.
Schnell noch einen Kaffee, währenddessen schonmal schnell die Spam-Mails löschen und checken, welche Arbeits-Mails anstehen. Wenn Ella wach ist, hoffen, dass sie noch ein bisschen zufrieden ist, ohne rumgetragen zu werden. Damit ich arbeiten kann.
Meistens liegt sie allerdings gar nicht wach alleine irgendwo rum, ich muss zugeben – das sind eher seltene Momente. An 90 Prozent der Tage hab ich Ella bei allem dabei. Entweder wach auf dem Arm – oder schlafend in der Trage.
Und wo bleiben die bewussten Mama-Baby-Momente?
Mama-Baby-Momente sind das trotzdem nicht. Weil sie eben nur dabei ist, bei den Dingen, die ich so erledigen muss. Und möchte. Weil ich nicht auf sie konzentriert bin und nicht mit ihr interagiere. Nachmittags sieht das nicht anders aus. Da steht sie zwar oft im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und wird mit 1000 Kinderküssen überhäuft, aber innige Baby-Mama-Momente sehen anders aus. Obwohl Geschwister-Momente natürlich auch toll und ganz viel wert sind.
Weil ich aber, vor allem jetzt beim dritten Kind, weiß, wie schnell diese Babyzeit vergeht, ist es mir wichtig, ganz bewusst Momente mit Ella zu haben. Sie zu genießen und zwar mit ungeteilter Aufmerksamkeit. Ich möchte sie aufsaugen und abspeichern, in meinem Kopf und in meinem Herzen.
Für solche Momente braucht man in dem Alter rund um drei Monate noch gar nichts Besonderes und muss nichts Großartiges inszenieren – nur bewusst wahrnehmen. Dann verschwindet das schlechte Gewissen und der Gedanke, dass das Baby irgendwie zu kurz kommt im Trubel, von ganz allein. Hier kommen meine Mama-Baby-Momente, die ich, bewusst und unbewusst, in unseren Alltag einbaue.
7 Mama-Baby-Momente für den Alltag
1. Stillen ohne Ablenkung.
Ich versuche, ein oder zwei der Stillmahlzeiten nur uns gehören zu lassen. Eine schaffen wir garantiert jeden Tag, meistens sind es zwei und manchmal auch mehr. Dann mache ich nichts anderes, während Ella trinkt. Ich lege das Handy beiseite, ich lese nichts und blättere auch nicht nebenbei in einer Zeitschrift. Der Moment gehört uns, ich halte Ellas Hand oder streichle ihren Kopf. Beobachte sie, nehme wahr. Wie golden ihre Haare in der Sonne schimmern. Wie sie nach meinem hochgeschobenen T-Shirt greift und sich festhält. Wie ihre Augenlieder schwer werden und schließlich zufallen. Ich studiere ihr Gesicht und bewundere ihre geschwungenen, langen Wimpern. Oder ich schließe die Augen und lausche einfach. Höre, wie sie schluckt, spüre, wie ihre kleinen Fingernägel über meine Haut kratzen.
2. Quatschen.
Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen mit Ella. Seit sie angefangen hat, Laute zu formulieren, quatschen wir täglich. Natürlich zwischendurch immer mal wieder kurz, aber mindestens einmal am Tag ist sie mitteilungsbedürftiger. Dann setze ich mich mit ihr hin oder lege mich zu ihr, bequem und so, dass wir uns in die Augen schauen können. Und dann quatschen wir. Jeden Laut, den sie von sich gibt, versuche ich, so ähnlich wie möglich zu wiederholen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das wichtig ist, damit die Kinder nochmal hören, wie sich das anhört, was sie von sich geben. Ob das stimmt, weiß ich nicht, ich hab es nie recherchiert. Aber ich weiß – es macht Ella Spaß und es macht mir Spaß.
3. Komm schon und tanz mit mir!
Ein Tänzchen in Ehren kann niemand verwehren. Nein, Spaß beiseite. Mein Baby im Arm, die Lieblingsmusik aus den Boxen und dann tanzen wir zwei durch die Bude. Gefällt uns beiden äußerst gut.
4. Spielen
Damit fangen wir gerade erst an. Und noch muss ich die klingelnde Steh-Auf-Birne auch noch anschubsen. Aber Ellas leuchtende Augen und ihr Lächeln, wenn sie dem Klingeln lauscht und die Birne mit den Augen verfolgt – unbezahlbar. Kurze Momente, die immer länger werden, je älter die Kinder werden.
5. Mehr als nur wickeln.
Die Wickelkommode ist bei uns schon immer mehr als nur ein Ort, um eine frische Windel zu machen. Klar, das steht natürlich an erster Stelle, aber wenn die Windel erstmal ab und alles sauber ist, finde ich es wunderbar, die Kinder eine Zeit lang ohne Windel strampeln zu lassen. Und diese Zeit kann man ganz wunderbar nutzen, um die Babyfüße zu knutschen, den Bauch mit Küssen oder Prustern zu übersähen oder die Bauchlage zu üben. Immer wichtig – drauf achten, dass es nicht zu kalt ist, damit das Baby nicht auskühlt. Und, kleiner Tipp: damit es nicht plötzlich warm und feucht im Ausschnitt wird, während ihr euch über euer Baby beugt – einfach die Wickelunterlage über den Genitalbereich klappen.
6. Baden
Obwohl wir eine Babybadewanne haben, bin ich bei allen Kindern ziemlich schnell dazu übergegangen, gemeinsam mit ihnen zu baden oder zu duschen. Es ist unheimlich praktisch und auch einfach schön. Das warme Wasser und der Hautkontakt tut beiden gut und entspannt – natürlich nur, wenn das Baby baden mag. Ella liebt es, zu baden. Und weil ich natürlich drauf achte, dass ihr Kopf über Wasser bleibt, ihr nichts in die Augen spritzt und ich sie wasche, sind das sehr schöne, innige Momente.
7. Massieren
Nach dem Baden, wenn Ella noch in ihr großes, flauschiges Kapuzenhandtuch gewickelt ist, massiere ich sie meistens. Dazu benutzen wir das Calendula Pflegeöl aus der Calendula Baby Pflege-Serie von Weleda. Das parfümfreie, natürliche Öl ist, außer bei Bedarf einer Zinksalbe und der Calendula Babycreme das einzige Pflegeprodukt, das wir für Ella benutzen.
Ich beobachte die Haut meiner Kinder sehr genau, weil sie leider vorbelastet mit Neurodermitis sind und insgesamt zu eher trockener Haut neigen. Eine natürliche Pflege, die frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sowie Rohstoffen auf Mineralölbasis ist, ist mir deshalb extrem wichtig. Das Calendula Pflegeöl schützt vor dem Austrocknen und hält die Haut weich und geschmeidig. Ich liebe es außerdem sehr, wie warm es sich anfühlt, wenn ich es zwischen meinen Handflächen verreibe, bevor ich anfange, Ella zu massieren. Übrigens muss es gar nicht immer eine Ganzkörpermassage sein, eine kleine Bauchmassage ist genauso schön (hilft hier auch super gegen Bauchschmerzen).
Oder, und das mag ich persönlich fast am liebsten, weil ich mich erinnere, wie unheimlich angenehm sich das anfühlt: eine Hand- oder Fußmassage, bei der die Zehen und die Finger mit ausgestrichen werden. Das geht auch auf dem Schoß super – oder ganz simpel mit einem Handtuch auf dem Sofa. Mehr Infos und Anleitungen zur Babymassage findet ihr übrigens auch in diesem Video von Weleda.
Es muss nicht immer besonders sein, um besonders zu sein
Was soll ich sagen – auch, wenn wir nicht alle sieben Mama-Baby-Momente jeden Tag miteinander erleben, vieles davon gehört einfach zu unserem ganz normalen Alltag. Mir das bewusst zu machen, lässt mein schlechtes Gewissen einfach verpuffen. Und weil Ella eben ungelogen bei der Fußmassage eingeschlafen ist, sitze ich einfach mal mit Laptop auf dem Schoß und einem guten Gefühl neben meinem schlafenden Baby, werfe immer mal wieder einen verliebten Blick zu ihr rüber und bin sehr glücklich.
2 Comments
Liebe Johanna, mal wieder ein toller Post mit nützlichen Tips. Immer wieder lesenswert. Unser zweites Kind ist paar Wochen jünger wie Ella und ich bin auch mal öfters mit schlechtem Gewissen geplagt, dass bei uns diese Mama – Baby Momente im Alltag untergehen. Vielleicht sollte ich meine Valentina auch mal unter die Dusche mitnehmen und so die ungeteilte Aufmerksamkeit mit ihr zu genießen. Schönen Gruß, Natalia.
Liebe Johanna, schöner Post. Ich würde jdoch gar nicht zu sehr versuchen, das Baby bzw. seinen Kopf vom Wasser abzuhalten. Es darf ruhig mal etwas in die Augen laufen (natürlich keine Seife o.ä. was brennt) und auch die Haare drüfen nass werden. Babys sind Wasser gewöhnt, haben schließlich 9 Monate darin verbracht. Es macht ihnen also viel weniger aus als wir Erwachsenen denken. Und das penible “Oh nein, bloß kein Wasser ins Gesicht” Baden/Duschen wirkt sich dann irgendwann negativ aus – spätestens als Kleinkind haben sie dann Angst davor. Das haben wir zumindest so aus dem Babyschwimmkurs mitgenommen (da durften die Babies auch tauchen) und ich finde es durchaus logisch. Alles Liebe, Maggie