Herbstzeit ist Kürbiszeit, Kürbisse läuten den gemütlichen Teil des Jahres ein und leuchten mit gruseligen Fratzen von Treppenstufen und Balkonen. Für mich sind Kürbisse immer auch ein bisschen Weihnachten 2011.

Zweitausendelf, das war eine Zeit ohne Kinder, eine Zeit, in der wir als Paar und viele unserer Freunde unsere Zeit um unsere Schichtdienstpläne planen mussten. Eine Zeit, in der wir Weihnachten und Silvester gearbeitet haben, in der Feiertage mit Familienbesuch schön stressig waren. So wie heute, nur anders.

In diesem Jahr, also 2011, haben André und ich “Goodbye Christmas” ins Leben gerufen. Am 26.12. haben wir alle Freunde zu uns eingeladen, die Regeln lauteten: “Entspannt feiern, die Zeit genießen, Geschenke nicht erlaubt.”.

Auf ein dickes Menü hatte niemand mehr Lust nach Knödeln, Braten und Süßigkeitentellern, unsere Lösung lautete: “Wir machen Suppe und wer Reste loswerden will, bringt Reste mit.”. Entspannt, ohne Einkaufs- oder Vorbereitungsstress.

Weihnachten mit Kürbissuppe verabschieden

Ich erinnere mich an diesen zweiten Weihnachtsfeiertag, als ob er gestern gewesen wäre. Nach und nach trudelten unsere Freunde ein, während ich am Herd stand und einen riesigen Topf Kürbissuppe kochte. Im roten Lochspitzenkleid, das später dem Rotwein von Andrés bestem Freund zum Opfer fiel, genau wie unser Sofabezug. Die Suppe köchelte vor sich hin, andere Freunde brieten Würstchen oder Steaks auf der Platte daneben, das Baguette war knusprig, unser Plan ging auf.

Wärmende Kürbissuppe


Die Party war definitiv eine der besten meines Lebens – genau wie die Kürbissuppe von einigen von Andrés Freunden den Titel “Leckerste Kürbissuppe ever” bekam. Noch heute muss ich jedes Mal, wenn ich den Kürbis schneide, an diesen Abend denken. In der Schanze, in unserer ersten gemeinsamen Wohnung, mit Freunden, Rotweinflecken und einem Reh, das seinen Platz im vertrockneten Adventskranzgrün gegen einen aufregenden Ritt auf einer Orange ins Tiefkühlfach getauscht hat.

Die wohlige Erinnerungswürze kann ich euch leider nicht liefern, aber das Grundrezept für die Kürbissuppe schon. Erinnerungen drumrum müsst ihr dann selbst kreieren.


Rezept für die beste Kürbissuppe ever:

Zutaten:

  • 1 großen Hokkaido Kürbis
  • 1 Dose Kokosmilch
  • 2 TL mittelscharfer Senf
  • Orangensaft/Orange
  • 1 Zwiebel
  • Gemüsebrühe
  • Pfeffer, Salz, Muskatnuss


Tipp

Den Ofen auf 150° C vorheizen. Den Kürbis waschen und im Ganzen für 20-25 Minuten in den Ofen legen, dadurch lässt er sich viel leichter schneiden.

Zubereitung

  1. Den Zwiebel kleinschneiden und bei geringerer Hitze in etwas Olivenöl in einem großen Topf anbraten. Den Kürbis in kleine Stücke schneiden und zu den Zwiebeln geben. Kurz zusammen anrösten, dann mit Gemüsebrühe aufgießen, bis der Kürbis mit Flüssigkeit bedeckt ist. Die Brühe zum Kochen bringen und so lange köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist.
  2. Den Topf vom Herd nehmen, den Kürbis pürieren und die Kokosmilch dazugeben. Sollte die Suppe zu dickflüssig sein, Gemüsebrühe nachgießen bis eure bevorzugte Konsistenz erreicht ist.
  3. Einen guten Schuss Orangensaft oder eine halbe ausgepresste Orange zur Suppe geben, den Senf dazugeben, verrühren und die Kürbissuppe mit Gewürzen abschmecken. Fertig.

Haut rein, lasst euch die Bäuche wärmen und schafft euch Erinnerungen. Ich merke immer wieder, dass sie es sind, die das Leben wertvoll machen.

Vielleicht röstet ihr noch ein paar Kichererbsen dazu und seht, zu welchen Spielereien und damit bestimmt lustigen Erinnerungen sie euch verleiten? Lasst mich gern wissen, welche Geschichten ihr in Zukunft erzählt, wenn ihr das Rezept für diese schnelle, aber scheinbar bleibenden Eindruck hinterlassende Kürbissuppe weitergebt.

Kürbissuppe, schnell und lecker

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1 Comment

  1. Hatte sie ja schon mal geschrieben, dass ich Kürbissuppe bisher immer mit Kokosmilch und Ingwer mache. Haben deine heute getestet: Sehr lecker!!! Vielen Dank für das Rezept! (Und der Tip mit der halben Stunde vorher in den Ofen ist ja wohl Gold wert!)
    Liebe Grüße Inken

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