Seit meinem Geburtstag bin ich stolze Besitzerin eines Jura-Kaffeeautomaten. Seither fließen aufgeschäumte Milch und Koffein durch meine Gefäße und ich kann Gästen wahlweise Latte Macchiato, Cappuccino, den guten, alten Kaffee oder Espresso kredenzen. Moment – Espresso? Den haben wir im Hause Pinkepank/Hofmeister bisher eher seltenst bis nie getrunken. Obwohl, doch, ich erinnere mich an einen Tag, an dem wir aus Mangel an passenden Tassen den Espresso aus Eierbechern geschlürft haben. Ja, richtig gelesen, aus Eierbechern.
Aber jetzt sind wir ja nunmal Eltern, sprich: Vorbilder! Da können wir natürlich nicht mehr mal eben unseren Espresso (den wir jetzt übrigens auch deutlich öfter brauchen) aus den rot-weiß gepunkteten Eierbechern trinken. Das wäre ja, als ob wir Spaghetti mit der Schere schneiden oder mit unter die Füße geschnallten Bürsten den Fußboden wischen würden.
Oder als ob wir nach dem Essen die Tischdecke zusammenraffen und mitsamt dem schmutzigen Geschirr in die Tonne kloppen würden. Keksteig auf dem Fußoden ausrollen gehört übrigens auch noch in diese Kategorie. Macht man einfach nicht. Als Eltern schonmal gar nicht.
Aber das alles gehört leider nicht nur in die “Das-macht-man-eben-einfach-nicht-Kategorie”, sondern, und vor allem, in die “Riesenspaß-an-den-man-sich-Jahre-später-noch-gerne-erinnert-und-vor-Lachen-in-die-Hose-macht-Kategorie”. Und deswegen verspreche ich auch hier jetzt mal schnell meiner Tochter Lotta, dass wir das alles machen, wenn sie groß genug ist. Und Hüpfburg und Trampolin und Wattwanderung und – ach, worum gings hier eigentlich?
Die Espresso-Tassen, da war ja was. Ihr merkt schon, ich habe absolut nichts dagegen, meinen Espresso aus Eierbechern zu trinken, ich suche einfach nur nach einem Grund, schon wieder Geld auszugeben für Dinge, die nicht wirklich überlebenswichtig sind. Aber schöne Dinge um mich herum geben mir nunmal ein gutes Gefühl, und wenn ich meinen Energy-Drink in Form von schwarzem Gold aus einer schönen Tasse trinken kann, macht mich das nicht nur wach, sondern auch noch glücklich. Außerdem haben wir auch gar nicht genug Eierbecher, um sie dauerhaft zweckentfremdet zu benutzen. Man stelle sich nur folgende Situation vor: Sonntagmorgen, die Nacht war kurz, ein Espresso verspricht verheißungsvoll den schnellen Wach-Kick – aber das arme Sonntagsei kullert haltlos über den Frühstückstisch. Ihr merkt, worauf ich hinaus will. Espressotassen müssen her, aber pronto!
Und weil ich mich noch nicht entscheiden konnte – habt ihr noch einen Tipp für schönen Eierbecher-Ersatz?
Das ist übrigens das gute Stück. Sie hat noch keinen Namen, obwohl ich so viel Zeit mit ihr verbringe, dass sie eigentlich einen bräuchte. Vorschläge werden dankbar angenommen. Und natürlich gab es Kaffeebohnen aus der Elbgold Kaffeerösterei direkt um die Ecke zum Geburtstag. Der Kaffee ist unheimlich lecker, kommt aus nachhaltigem Anbau und fairem Direkthandel. Außerdem ist es toll, den Kaffee nicht einfach aus dem Supermarkt-Regal zu nehmen, sondern die ganzen Kaffeesäcke rumliegen zu sehen in denen die Bohnen nach Hamburg gekommen sind, zu erahnen, was im hinteren Teil des Ladens, der Rösterei, gerade passiert und zu sehen, wie die Bohnen aus einem riesigen Fass in die hübsche Tüte abgefüllt werden. Und auch, wenn sich das jetzt oberkitschig anhört und wie aus einer schlechten Werbung – dieses Kaffeeerlebnis schmeckt man auch. Ehrlich!
Ich mach mir dann mal Kaffee Nummer fünf, habt noch einen schönen Tag, trotz Regen. Nächste Woche soll es schöner werden, da gibts dann Kaffee auf dem Balkon. Vielleicht schon aus den neuen Tassen.
5 Comments
toll! ich glaube unser käffchen-treffen muss bei euch stattfinden, hihi :))
haha, ich lache mich kaputt über die Sachen, die man einfach nicht macht – herzerfrischen!:)
Mir leuchtet deine Argumentation durchaus ein, du brauchst neue Tassen, am schönsten finde ich die Nummer 3.
Alles Liebe
Julia