Obwohl die Tage und Abende, die ich meine, schon 10 bis 15 Jahre her sind, spüre ich sie noch, wenn ich dran denke und meine Augen schließe. Den Fahrtwind in meinen Haaren, nach dem Spätdienst auf dem Weg in die Bar, mit meinen Kolleginnen, die Freundinnen wurden. Das Herzrumpeln beim Anblick der dämmrigen Schanze im Hitzeflimmern, klebrige Haut, prickelnde Drinks und Lichterketten über unseren Köpfen. Nach dem Joggen auf der Bank in der Sonne liegen, die Schiffe auf der Elbe hören und Menschenschnattern und dabei die Zeit vergessen.
Ich kanns nicht anders sagen – diese Unbeschwertheit und das Gefühl, selbstbestimmt über meine Zeit verfügen zu können, fehlt mir. Frei zu sein. Nicht an morgen denken zu müssen, nicht daran, um wen ich mich dann wie kümmern muss. Aber weil Verharren im Vermissen eben nicht glücklicher macht, hab ich mir überlegt, wie wir auch mit Kindern dieses Gefühl im Kleinen konstruieren können.
Mit meiner Sommerglück Ersatz Liste. Die eigentlich kein Ersatz ist, denn das klingt irgendwie minderwertig, dabei ist alles, was ich diesen Sommer machen will, um diese Leichtigkeit wieder zu spüren, einfach schön. Es sind Dinge, die ich wahrnehmen und wertschätzen möchte und solche, die ich aktiv machen möchte, damit nicht jeder Tag gleich ist und der Sommer wie ein großes, flimmerndes Nichts ineinander fließt und keine Erinnerungen hinterlässt.
Meine Sommerglück Liste für 2023
- mich über meine Sommersprossen freuen
- eine 500g Schale Erdbeeren in der Sonne essen – mit Musik auf den Ohren
- mehr Meer – viel öfter ans Meer und den Strand fahren
- einen kleinen Tisch und Stühle für den vorderen Balkon kaufen und mit André den Sonnenuntergang über der sommerferienleisen Stadt beobachten
- Freunde zum Grillen einladen
- Picknick im Park
- Federball spielen im Schatten der Parkbäume
- eine Matte auf den Balkon legen und mit einem Hörbuch in der Hitze dösen
- Limonadenrezepte ausprobieren
- Erdbeeren pflücken
- Sommerfeste besuchen
- Ja sagen. Ja Ja Ja und das Leben mitnehmen
- Wikingerschach bestellen (will ich schon seit Jahren) und mit den Kindern und FreundInnen spielen
- im Beachclub die Zehen im Sand vergraben
- Festivals besuchen
- beim Blumengießen in der Sonne über den Regenbogen staunen
- kleinen Pflanzen beim Wachsen zuschauen
- ohne Ende Melonen-Feta-Salat essen
- Geburtstage feiern und dankbar sein für das Jahr, dass ich älter werden durfte
- Schatten genießen
- Tretboot fahren
- auf dem Balkon zelten (oder bei Oma und Opa im Garten)
- Kleid, Sandalen, Sonnenbrille – fertig
- das Licht genießen
- eine Sommer-Playlist erstellen
To be continued…
Pflegenotstand, unhaltbare Zustände in den Kliniken und noch düsterere Aussichten für die Zukunft. Warum ich mich trotzdem entschieden habe, es nochmal in der Pflege zu versuchen.
„Viele KollegInnen verlassen die Pflege, sie wollen zurück. Warum?“
Diese logische Frage stellte mir die Pflegedienstleitung bei meinem Bewerbungsgespräch Ende März. Mit Kopfschmerzen vom frühen Aufstehen und dem ganzen Input des Frühdienstes auf der Wochenstation, der hinter mir lag, antwortete ich wahrheitsgemäß und einfach drauf los:
„Ich hab einfach Lust drauf, die Medizin hat mich nie ganz losgelassen und mein Bauchgefühl sagt mir, dass das gerade genau das richtige für mich ist. Außerdem bin ich in meinem aktuellen Job nicht glücklich. Nach 11 Jahren Selbstständigkeit brauche ich neuen Input und ich wünsche mir, wieder im Team zu arbeiten.“
Im UKE, der Klinik, in der ich anfange, habe ich mich aus mehreren Gründen beworben: die freie Stelle auf der Wochenbettstation, die mir wie ein Glückscent auf der Straße zufällig „vor die Füße gefallen ist“. Ich hab nach etwas anderem gesucht und die freie Stelle gefunden. Oder sie mich, wer weiß das schon. Dadurch, dass ich mein FSJ vor 19 Jahren im Bethanien Krankenhaus, das früher in direkter Nachbarschaft zum UKE stand, gemacht habe, habe ich mich der Uniklinik immer schon verbunden gefühlt. Sie war schließlich lange Zeit mein Ziel. Beziehungsweise nicht sie, sondern das Medizinstudium. Die Nähe zu unserer Wohnung und das Arbeitszeitkonzept, mit dem das UKE für familienfreundliche Arbeitszeiten wirbt.
Ein FSJ, eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, ein paar Jahre in der Notaufnahme, 3 Semester Medizinstudium, 11 Jahre Selbstständigkeit und 3 Kinder später – stehe ich also hier. Links und rechts von mir Bücher über Wochenbettpflege, Englisch for Nurses and Midwives und der Klinikleitfaden Kinderkrankenpflege. Übermorgen gehts los.
Zurück in die Pflege
Damit gebe ich viele Freiheiten auf, die ich mir durch die Selbstständigkeit erarbeitet habe und die ersten zwei Monate werden sicherlich besonders hart – im Juni und Juli bin ich fast Vollzeit geplant für die Einarbeitung, 3 Wochen davon sind auch noch Sommerferien. Je näher mein erster Tag rückt, desto aufgeregter werde ich. Vorfreude, Unsicherheit, Zweifel, leuchtende Augen, Übelkeit, all das prallt gerade aufeinander. Ich frage mich, ob nochmal so viel neues lernen kann, mich schnell genug in ein komplett neues Fachgebiet einarbeiten kann. Ob ich dem Druck einer Uniklinik gewachsen bin, dem Tempo und meinen eigenen Ansprüchen. Wie das für die Kinder wird, ob wir die Betreuung geregelt und ob wir nach den ersten drei holprigen Monaten die Planung so hinkriegen, dass es nicht jeden Monat finanziellen Verlust für uns bedeutet. Momentan kann durch unsere spezielle Kombination nämlich immer nur einer von uns arbeiten und weil André für diese ersten Monate extrem zurücksteckt, er aber als Honorararzt so viel mehr verdient als ich, werden wir am Ende der Einarbeitungszeit ein fettes Minus auf dem Konto haben.
Trotzdem. Ich bin so überzeugt davon, dass es der richtig Weg ist, es zumindest zu probieren. Mein Motto, das sich durch mein Leben zieht. Besser probieren und merken, dass es nicht passt als sich immer zu fragen, was wäre gewesen wenn. Diesen Mut, Neuanfänge zu wagen, sehe ich mittlerweile als Stärke. Statt mich für meinen kurvigen Lebenslauf voller Abzweigungen zu schämen.
Das Beste aus zwei Welten
Ich nehme das Beste mit aus der Welt der Influencerin und Bloggerin – die Nähe, den Kontakt und Austausch mit Frauen, die Geburten erlebt und auf Wochenbettstationen gelegen haben. Höre ihre Wünsche und hoffe, dass ich den Klinikbetrieb damit ein bisschen bereichern kann. Kombiniert mit meiner eigenen Erfahrung als Mutter und dem unbedingten Willen, fachlich kompetent, emphatisch und offen Mütter, Babys und PartnerInnen in ihren ersten Stunden und Tagen zu begleiten.
Weil ich fest daran glaube, dass diese grundlegend und richtungsweisend sein können für so vieles. Für das Selbstverständnis und Selbstbewusstsein als Mutter, eine gute Stillbeziehung oder das Gefühl, in eigenen Entscheidungen respektiert statt bevormundet zu werden. Für einen wachen Blick der PartnerInnen darauf, wie es der Mutter geht.
Übermorgen gehts los. Das Feedback ist fast überwiegend positiv. Dennoch. In manchen Momenten frage ich mich, ob ich eigentlich verrückt bin, wieder zurück in die Pflege zu gehen. Ein Bereich, in den ich nie wollte, der mir aber, als ich drin war, unerwartet viel Spaß gemacht hat. Vielleicht wäre ich geblieben, wenn die Bedingungen besser gewesen oder geworden wären. Nach 11 Jahren Klinik-Pause habe ich meine Akkus geladen und bin wieder voller Pläne und Hoffnung, dass das gut werden kann.
Slow Fashion, nachhaltige und faire Produktion sind Trend. Zumindest in gewissen Kreisen. Das ist gut, richtig und wichtig. Es gibt mittlerweile nachhaltige Mode von bis. Von High Fashion über Kollektionen für die breite Masse bis hin zu fragwürdig „nachhaltigen“ Kollektionen innerhalb großer Fast Fashion Konzerne.
Bridge&Tunnel ist mehr als all das. Das Label mit Sitz in Hamburg Wilhelmsburg ist ein Projekt der zweiten Chancen, ein Social Fashion Label, mit dem Lotte und Conny mit Kreativität, Menschlichkeit und viel Leidenschaft ressourcenschonend Neues erschaffen und das macht Bridge&Tunnel für mich so einzigartig.
Vom Stoffdeck zu Bridge&Tunnel
Flashback. Es muss ungefähr 2013 oder 2014 sein, es ist eine der ersten Veranstaltungen für mich ohne Baby: Siebdruck-Kurs im Stoffdeck. Ein Foto von Farbresten auf Instagram, eins der ersten mit richtig vielen Likes (für damalige Verhältnisse). Das Stoffdeck ist ein Co-Workingspace und Werkstatt für Kreative, die Conny und Lotte damals betreiben. Und in dieser Werkstatt fängt alles an.
Die Idee für Bridge&Tunnel wird geboren, als Lotte und Conny einem deutsch-türkischen Nähtreff anbieten, ihre Treffen zukünftig in den Räumen ihrer Werkstatt abzuhalten. Sie sind sofort beeindruckt von den Fähigkeiten der Näherinnen und Nähern, von denen fast alle langzeitarbeitslos waren. Conny und Lotte war sofort klar: da schlummert Potential. Für etwas Großes, für mehr. Herausgekommen ist ein Label, das Menschen, die lange arbeitslos waren, in Arbeit bringt, Menschen mit Fluchtgeschichte beschäftigt und ein Unternehmen, in dem es um Ideale geht. Nämlich Menschen dabei zu unterstützen, sich zu professionalisieren, gesellschaftlich sozial benachteiligten Menschen durch die Arbeit das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden und Teil der Gesellschaft zu sein.
Und natürlich, ressourcenschonend zu arbeiten. Alle Produkte, die vom Bridge&Tunnel Team entworfen und produziert werden, entstehen aus used Denim (post- und pre-consumerwaste).
Zukunftweisende Ideen
Ich finde es wirklich unglaublich, was Conny und Lotte in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben. Sie und ihre Arbeit wurden nicht ohne Grund sondern absolut gerechtfertigt bereits mit mehreren Awards ausgezeichnet. Mittlerweile bietet Bridge&Tunnel auch Upcycling für textile Reste anderer Unternehmen an und mit Re.Vive seit 2023 die serielle Um- und Aufarbeitung von unverkäuflicher Neu- und Retourenware für Unternehmen.
Eine Alternative für massenhafte Textilvernichtung bei mangelhafte, verschnittene oder untragbare Textilien mit dem langfristigen Ziel, lokale Arbeitsplätze für Menschen mit geringer Arbeitsplatzperspektive zu schaffen. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Visionen und den beiden tolle Frauen hinter Bridge&Tunnel.
Was ich auch nicht verschweigen möchte – Lotte und Conny sind außerdem unfassbar nett und sympathisch. Ihren Podcast Talk Slow kann ich euch auch nur ans Herz legen – genau wie den Bridge&Tunnel Instagram Account. Es lohnt sich auf jeden Fall sehr, den beiden und ihrer Mission, dem textilem Handwerk mehr Wertschätzung zu verschaffen, zu folgen.
Ich hab euch ein paar meiner Lieblingsteile aus dem Shop zusammengestellt und verlinkt, Lotta hat zwar meine Gürteltasche von Bridge&Tunnel in Beschlag genommen, aber das Schmucketui ist erstmal meins und in Zukunft mein bester Begleiter. Ich habe es in Flieder, aber die Denim-Variante liebe ich auch. Ich finde, es ist auch ein super schönes, nachhaltiges Geschenk für Freundinnen und Mütter zu einem absolut fairen Preis.
Meine Bridge&Tunnel Favoriten

Schmucketui Denim | Schmucketui Sweet Edition | Brötchentüte Leinen | Hipbag Velvet | Kabelträger | Schultertasche Leinen rosé | Kosmetiktasche Patchwork | Blouson minimal Blue | Scrunchies Velvet | Stoffservietten | Kimono aus Leinen |
Im Shop findet ihr noch viel mehr schöne Dinge, auch für Interior-Lover ist einiges dabei, es gibt Schürzen, Tücher, Kissen und vor allem: ganz viel Wertschätzung für Ressourcen und Menschen. I love Bridge&Tunnel, ich hoffe, ihr auch!
Da ist es, ein neues Computerkleidchen für den Mai. Die Zeit seit meiner Ankündigung, dass dieses erstmal das letzte Wallpaper von Swantje war, ist wie im Flug vergangen und ich habe seitdem, mal mehr, mal weniger intensiv darüber nachgedacht, wie ich das in Zukunft lösen möchte mit den Wallpapern.
Auf Instagram habe ich gefragt, ob ihr dazu bereit wärt, für die Desktop Wallpaper zu bezahlen und wie es immer ist: einige wären sofort und gern bereit, andere verstehen die Frage nicht. Dann gibt es wiederum einige, die wollen gern bezahlen, aber nur für die Desktop Wallpaper von Swantje, einigen ist der Aufwand zu hoch, sie einzeln zu kaufen, andere würden auf keinen Fall ein Abo für 12 Monate nehmen.
Frag 100 und du hast 1000 Meinungen
Ihr seht – es gibt wie immer 1000 Meinungen, also liegt die Entscheidung bei mir und ich schaffe es gerade nicht, mich zu entscheiden, was für mich das finanziell kleinste Risiko mit geringstem Aufwand wäre. Ich müsste, damit es möglich ist, die Desktop Wallpaper zu kaufen, nämlich erstmal ein Shop System installieren, mit PayPal verknüpfen, mich um die Gebühren von PayPal kümmern und dass das auch alles reibungslos funktioniert. Ich gestehe: dafür hab ich momentan keine Kapazitäten. Und mir graut auch ein bisschen davor, ich denke an meine Shop-Zeit und wie viele technische Probleme es damals immer gab. Andererseits – vielleicht ist das bei digitalen Produkten leichter.
Exklusiver Newsletter inklusive Wallpaper?
Eine andere Idee, die ich hatte, ist, eine Art Zusatz-Angebot anzubieten, sowas wie einen Newsletter mit exklusiven Inhalten, der dann etwas kostet. Die Überlegungen, nicht mehr alles kostenlos anzubieten, haben momentan viele Kolleginnen, unter anderem, weil das Budget von vielen Kooperationspartnern momentan kleiner ist, unsere Ausgaben aber natürlich gleich bleiben. Ich denke, ihr kennt die Gründe, aber das wäre meine zweite Idee, weiter Desktop Wallpaper anzubieten, für die ich die Grafikerinnen auch bezahle. Denn das ist mir eigentlich wichtig – Grafik ist nicht kostenlos, da steckt viel Können, Ausbildung, Übung und Zeit dahinter. Wie fändet ihr das so?
Eine tolle Möglichkeit für Grafikerinnen
Und dann gab es unter meinem Instagram-Post zur Zukunft der Wallpaper noch ein paar Stimmen, die sich gewundert haben, dass ich dafür überhaupt Geld bezahle denn: für Grafikerinnen sei das doch mit meiner großen Reichweite eine ganz wunderbare Möglichkeit, bekannter zu werden. Und das stimmt tatsächlich, so habe ich das Ganze bisher noch nicht wirklich betrachtet.
Und es ist momentan, denn bei uns steht beruflich eine ziemlich große Veränderung an, die einzige Möglichkeit, wie es weiter einen Desktop Wallpaper geben kann.
Free Desktop Wallpaper Mai 2023

Eine von diesen Stimmen ist Nicole Baumann, die unter dem Namen golden_freckles seit Jahren ganz wunderbare Kunst kreiert. Ich folge ihr schon wahnsinnig lange und liebe, wie sie aus Gegenständen zusammen mit ihren Illustrationen Kunstwerke schafft. Ihr USP dabei: der schwarze Fineliner. GIF-Künstlerin ist sie außerdem, hat ein Buch veröffentlicht und eins illustriert. Und für euch stellt sie heute ein wunderbares Desktop Wallpaper zur Verfügung. Sie freut sich natürlich riesig, wenn ihr mal auf ihrem Instagram Profil vorbeischaut und ihr folgt, wenn euch gefällt, was sie macht.
In rosa, ein bisschen grafisch und mit ganz vielen süßen, saftigen Erdbeeren. Perfekt für den Mai finde ich. Es strahlt die Wärme aus, die hier noch auf sich warten lässt und lässt mir vorfreudig auf all die Erdbeerleckereien das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich hoffe, euch gefällt es auch, zum Download findet ihr es hier:
1280×1024
1600x 1200
1920×1200
1920×1080
2560×1140
iPad
iPhone
iPhone ohne Kalender
Erzählt mir gern, was ihr von meinen Gedanken und Ideen so haltet und: einen wundervollen ersten Mai!